Feuerwehr rettet Baby aus verschlossenem Auto

Statistisch gesehen sind Eltern die größte Gefahr für ihre eigenen Kinder. Vor allem Müttern passiert das immer wieder: schnell noch Zigaretten holen oder etwas besorgen. Kleinkinder werden dann im Auto zurückgelassen. Obwohl die Polizei seit Jahrzehnten darauf hinweist, dass Pkws keine Safes sind. Selbst Gelegenheitsdiebe schlagen ein Seitenfenster in Sekunden kaputt und können dann Wertgegenstände klauen oder Kinder entführen.

Oder es passiert, wie am gestrigen Mittwochabend (12.6.2024) kurz nach 20:30 Uhr am Pocket-Park in der Planiger Strasse (Pariser Viertel). Am dortigen Parkplatz in der Schäfergasse hatte eine Mutter in ihrem mit Heidelberger Kennzeichen zugelassenen KIA-SUV ihr Baby zurückge- und leider zuvor den Fahrzeugschlüssel stecken lassen. Die Pkw-Türen waren verschlossen. Die Feuerwehr rückte an und konnte das Auto zerstörungsfrei öffnen.

Alexander Jodeleit (rechts vorn), der stellvertretende Zugführer Löschzug Süd, beobachtet den Hilfseinsatz seiner Kameraden. Zunächst wurden Keile zwischen Rahmen und Tür eingesetzt, um einen Türspalt zu schaffen. Danach ein Luftkissen, um diesen zerstörungsfrei zu weiten. Dann folgt der komplizierte Teil. Da modernere Autos keine “Knöpfe” mehr haben, muss mit Spezialwerkzeug der Öffnungsmechanimsu gefunden bzw der Türöffner erreicht und ausgelöst werden.

Als die Autotür aufsprang und die Mutter ihr Kind aus der auf dem Beifahrersitz montierten Babyschale nehmen konnte, brandete Applaus der zahlreichen Zuschauer*Innen auf. Das Baby wurde sofort zu einer Untersuchung in den bereitstehenden Rettungswagen verbracht. Für die Freiwillige Feuerwehr war der rund 20 Minuten kurze Einsatz unter Leitung von Jeffrey Mitchell (Zugführer Löschzug Süd) eine echte Werbeveranstaltung.

Jeffrey Mitchell (im Vordergrund) und seine Kameraden arbeiten konzentriert.
Das Spezialwerkzeug der Feuerwehr für Autoöffnungsfälle.