Sparkasse rettet den “Fleeschworscht-Dunnerschdaach”

Es ist erst zwei Wochen her. In der Sitzung des Jahrmarktsausschusses am 11.5.2023 hatte die Stadtverwaltung bekanntgegeben, dass es den “Fleeschworscht-Dunnerschdaach” in der Form der letzten 20 Jahre nicht mehr geben werde. Aus Kostengründen. Denn die 25.000 bis 30.000 Euro, die das Sicherheitskonzpt und anderer Aufwand allein für diesen Tag kosten, sind aus der klammen Stadtkasse nicht mehr zu finanzieren. Diese Nachricht hat in der Öffentlichkeit eine Vielzahl von Reaktionen hervorgerufen.

“Drei Kreuznacher Jungs” (Zitat Jörg Brendel, links neben OB Letz und Sparkassen-Vorstandskollege Steffen Roßkopf) retten den “Fleeschworscht-Dunnerschdaach” in der Form der letzten 20 Jahre.

Auch wenn es nie um die Abschaffung des “Fleeschworscht-Dunnerschdaach”, sondern lediglich um das Schließen der Gastronomiestände auf dem Festgelände ging. Während der “Fleeschworscht-Dunnerschdaach” als Idee und Veranstaltung der Eheleute Lichtenberg bereits seit 1981 stattfindet, beschränkt auf die Weingärten und Gaststätten am Rand, gibt es die “große Variante” mit Party und Verzehr auch auf der Pfingstwiese erst seit gut 20 Jahren.

In einem Pressegespräch am heutigen Donnerstagmittag hat nun der Vorstand der Sparkasse Rhein-Nahe eine finanzielle Deckungszusage für das Defizit des “Fleeschworscht-Dunnerschdaach” abgegeben. Und damit die “große Variante” für dieses Jahr gerettet. “Wir verdienen das Geld in der Region und geben es über dieses Sponsoring in die Region zurück”, begründete Vorstandsmitglied Jörg Brendel das Engagement der Sparkasse. Zumal sowohl die Mehrzahl der Festgäste als auch der regionalen Schausteller Kunden der Sparkasse seien.

Brendel’s Vorstandskollege Steffen Roßkopf hob hervor, dass es nötiog war “sehr sehr schnell Klarheit zu schaffen, um Verunsicherung zu vermeiden” und die Jahrmarkts-Vorfreude sich ungestört entwickeln zu lassen. Der Vorstoss der Sparkasse ist ganz im Sinne von Oberbürgermeister Emanuel Letz. Unter dem Motto “zwei Dolle, ein Gedanke”, war Sparkassen-Vorstand Bredel mit seinem Anruf beim OB diesem “maximal eine Minute” zuvor gekommen. Denn beiden Seiten war klar, dass es wichtig ist, dass der Fleeschworscht-Dunnerschdaach “so gestaltet werden kann, wie die Jahre zuvor”.

Der OB beschrieb die Bedeutung des Donnerstags für die sich anschließenden amtlichen fünf Festtage, wie die des ebenfalls donnerstags stattfindenden Feierabendmarktes für das Wochenende. “Die Menschen wollen einfach feiern” hat OB Letz erkannt, weshalb es nicht vordergründig um “Wirtschaftsförderung oder soziale Aspekte” gehe. Von den amtlichen Jahrmarktstagen (Freitagmittag bis Mittwochmorgen um 3 Uhr) grenzt Emanuel Letz den “Fleeschworscht-Dunnerschdaach” klar ab. Es handele sich um zwei “komplett andere Veranstaltungen”. Zwar werde es auch für das “Vorglühen” ein Sicherheitskonzept mit Taschenkontrollen geben. Aber abgespeckt.

Während der finanzielle Aspekt durch die Sparkassen-Spende gelöst ist, bleibt die Frage, wer Veranstalter wird. Nach Kenntnis des Oberbürgermeisters war das in den vergangenen Jahren nicht die Stadt, sondern die Festplatz-Randgastronomie. Wer im Jahr 2023 als Veranstalter auftrete, werde noch geklärt, teilte der OB mit. Klar ist, dass es sich beim Engagement der Sparkasse Rhein-Nahe um eine einmalige Rettungsaktion handelt. Beide Vorstandsmitglieder brachten Ihre Erwartung zum Ausdruck, dass alle daran interessierten ab sofort für das Jahr 2024 an einem soliden Trägerkonzept arbeiten (weiterer Bericht folgt).