Warum auf dem Radweg fahren, wenn es daneben einen Gehweg gibt?

Die Köpfe der Rad AG der Stadt haben das schon vor Jahren erkannt: wenn sich das Verhalten der Radfahrenden gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmer*Innen nicht verbessert, wird es mit der Akzeptanz für mehr Radverkehr schwierig. Andreas Geers und Hermann Holste unterstützen daher u.a. die leider seltenen Kontrollaktionen der Polizei. Aber die beiden haben auch in ihren Kreisen zu wenig Unterstützung. Denn die Mehrzahl derer, die sich für mehr Radverkehr engagieren, wiederholt einen uralten Fehler: Gleiches mit Gleichem zu vergelten.

Das Bild wurde am gestrigen Sonntagnachmittag (14.5.2023) in der Viktoriastrasse aufgenommen.

Weil Autofahrende die Pedaltreter*Innen jahrzehntelang mißhandelt haben, wird Fehlverhalten auf dem Rad von vielen der Radfahr-Agitatoren stillschweigend geduldet. Ja sogar klammheimlich unterstützt. Oder ganz offen mitgemacht. Mit der fatalen Folge, dass sich die Fronten verhärten. Und die Gegner von Radfahrförderungen tagtäglich auf Bilder verweisen können, die den Rechtsbruch durch Fahrradfahrer*Innen und Gefährdung von anderen Verkehrsteilnehmer*Innen zeigen. Häufig sind Eltern den eigenen Kindern schlechte Vorbilder.

Daher sollten neue Wege gesucht werden. Auf bestimmte Bildungsinhalte (z.B.Mathematik oberhalb der Grundrechenarten) wird verzichtet. Und statt dessen Eltern-und-Kind-Unterricht fürs Mülltrennen, Rad- und Autofahren (Elterntaxis) erteilt. Weiterhin nichts zu tun, wird die Lage weiter verschlechtern. Vor allem, da die Regelementierung der Autofahrenden für diese spürbar verschärft wird. Wer nicht will, dass radfahrkritische Kräfte bei dem Kommunalwahl im kommenden Jahr Zulauf erhalten, muss jetzt handeln.