Leider weiss der Großteil der Bad Kreuznacher*Innen nicht sehr viel von den hiesigen Gradierwerken. Das ist schon deshalb schade, weil nur umfassend informierte Einwohner*Innen erfolgreiche Botschafter der guten Sache sein können. Angesichts der Millionendefizite bei der Unterhaltung der Solebrunnen und Salinen brauchen diese wertvollen öffentlichen Einrichtungen soviel Fürsprecher wie möglich. Und ein zukunftsorientiertes Marketing. Wie das gehen kann, hat gestern Dr. Michael Vesper gezeigt. Der Geschäftsführer der Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach GmbH (GuT) verbreitete Bilder des Gradierwerkes West in Bad Münster, wie es sie selten zuvor zu sehen gab:
Der dort erst vor wenigen Wochen neu eingebaute Schwarzdorn ist mit einer Eisschicht überzogen. Die Bilder wurden laut GuT am Mittwochmorgen (5.4.2023) aufgenommen. Dr. Vesper nimmt diese “Aprilkapriole” zum Anlaß, um zu erklären, warum die Gradierwerke bei Frostgefahr nicht laufen können und deshalb erst Anfang April wieder eingeschaltet wurden. Dabei hat die Eisbildung in Bad Münster noch einen anderen Grund. Während bei allen anderen Gradierwerken Sole über den Schwarzdorn gerieselt wird, ist es in Bad Münster (noch) fast reines Wasser.
Der niedrigere Salzgehalt erleichtert die Eisbildung. Im Sinne der Sache hier noch zwei weitere Hinweise aus der Hand von Dr. Vesper. Die im Bild festgehaltene Eisbildung ist gefährlich für den Schwarzdorn: “wenn das häufiger passiert, brechen die Dornen!”. Der zweite ist: “in Bad Münster haben wir kein Problem mit den Pumpen. Die stehen trocken. Im Salinental kommt hinzu, dass die Pumpen im Soletrog stehen”.