Hangrutsch im Salinental: endlich effektiver Schutz errichtet

Seit gestern ist das Passieren der Gefahrenstelle im Salinental deutlich sicherer geworden. An der Stelle, wenige Meter westlich der Einmündung des Nachtigallenweges in die B 48, an der am 9.1.2023 dutzende Kubikmeter Erdreich und Geröll auf den Gehweg und das angrenzende Gelände krachten, ist nun eine tonnenschwere Betonauffangwand errichtet. Und zwar gehwegseits der teils morschen Holzkonstruktion. Durch diese Sicherungsmaßnahme wurde genau der Schutz hergestellt, den die Redaktion dieser Seite schon Anfang September 2022 in einem Schreiben an die Stadtverwaltung gefordert hatte.

Die Verwaltung hatte in der Folge dieser Mitteilung mehr als vier Monate lang gar nichts unternommen. Und erst nach dem Hangrutsch Anfang des Jahres mit – zunächst untauglichen – Sicherungsmaßnahmen begonnen. Die Tatsache, dass nunmehr ein leistungsfähiger mechanischer Schutz zur Aufnahme von abbrechendem Material errichtet wurde, beweist, dass die entsprechende Forderung der Redaktion dieser Seite von Anfang an berechtigt war. Klar ist damit auch, wie groß das von der instabilen Wand ausgehende Risiko in den vergangenen Wochen tatsächlich war.

Die neue Schutzwand ist, anders als die teils maroden Holzteile, schon aufgrund ihrer Masse in der Lage die Energie herabstürzenden Materials aufzunehmen.

Die Redaktion dieser Seite hat seit dem 9.1.2023 mehrfach wöchentlich die Veränderungen der Wand, Abbrüche und Verschiebungen, umfassend fotografisch dokumentiert. Und dabei beispielsweise festgestellt, dass sich der Neigungswinkel mehrerer Bäume, die sich oben auf der Abbruchkante befinden, verändert hat. Diese haben im Laufe der Jahre immer mehr des Untergrundes verloren, in dem sie ursprünglich gewurzelt haben. Durch die jetzt errichtete Schutzwand wäre ein Abstürzen dieser Bäume weit weniger gefährlich für Passant*Innen.

Ob gestern nach Abschluss der Arbeiten schlicht vergessen wurde die vor und nach dem instabilen Hangabschnitt installierte Wechselampel auszuschalten oder die nördliche Fahrspur und der Gehweg trotz Schutzwand weiterhin geschlossen bleiben, teilte die Stadtverwaltung nicht mit. Nach Ende der Bauarbeiten bildeten sich gestern jedenfalls im Feierabendverkehr lange Schlangen. Ob im Bereich des Hangrutsches weitere Sicherungsmaßnahmen vorgenommen werden, hat die Stadtverwaltung nicht mitgeteilt. So wie auch die Errichtung der Schutzwand nicht angekündigt wurde – anders als andere, wesentlich unbedeutendere Projekte der Stadt.