Baum auf dem Neuruppiner Platz ist gerettet

Nach den Sitzungen des Finanz- (6.2.) und Planungsausschusses (7.2.) schien das Schicksal des Baumes besiegelt: er sollte gefällt werden. Auf dem von der Verwaltung vorgelegten Plan zur Umgestaltung des Neuruppiner Platzes war er bereits mit einem dicken Kreuz zur Fällung verurteilt. Begründung im Finanzausschuss: der Baum stört die Feuerwehrzufahrt. Im Planungsausschuss wurde ergänzend der schlechte Zustand des Baumes mit viel Totholz angeführt. Hans Sifft vom Tiefbauamt erklärte wörtlich: “der muss gefällt werden.” Ein einziges Planungsausschussmitglied setzte sich ausdrücklich für den Erhalt des Baumes ein:

Der rund vier Jahrzehnte alte Baum darf stehen bleiben. Das haben Recherchen der Redaktion dieser Seite und die unabhängige und sachgerechte Prüfung durch Bürgermeister Thomas Blechschmidt bewirkt.

Manfred Rapp. Der CDU-Fraktionsvorsitzende mahnte hilfsweise als Korrektur des Verwaltungsplanes für den Fall der Fällung eine Ersatzpflanzung an. Dazu wird es, zumindest in absehbarer Zeit, nicht kommen. Denn die Recherchen der Redaktion dieser Seite und die sachorientierte Prüfung durch Bürgermeister Thomas Blechschmidt verhinderten das neudeutsch als “Entnahme” bezeichnete Absägen des Baumes. Das erste Argument, den behaupteten Brandschutz, zerlegte auf Anfrage der Redaktion dieser Seite die Kreisverwaltung. Deren Fachamt ist auch für das Stadtgebiet die einzige zuständige Behörde für brandschutztechnische Stellungnahmen.

Im amtlichen Umgestaltungsplan der Stadt für den neuruppiner Platz war die ersatzlose Fällung des Baumes bereits vorgesehen.

Deren kurze wie unmißverständliche Stellungnahme übermittelte Kreispressesprecher Benjamin Hilger: “die Brandschutzdienststelle der Kreisverwaltung hat weder eine Forderung, noch eine Stellungnahme zur Entfernung des Baumes verfasst”. Damit war das “Argument” bezüglich einer angeblich gestörten Feuerwehrzufahrt pulverisiert. Und wie kraftvoll der Baum – trotz einzelnen Totholzstellen, wie sie fast jeder Strassenbaum aufweist – hatte die Redaktion dieser Seite noch vor rund fünf Monaten im Bild dokumentiert. Diese Fakten und sieben, deutlich formulierte Fragen, legte die Redaktion dieser Seite der Stadtverwaltung vor.

Die für den Baum positive Antwort kam Ende letzter Woche von der Stadtpressestelle: “nach Rücksprache mit der zuständigen Brandschutzdienststelle der Kreisverwaltung und der städtischen Bauaufsicht ist keine zusätzliche Feuerwehraufstellfläche nötig. Das bedeutet, dass der Baum an dieser Stelle aus Gründen des Brandschutzes nicht gefällt werden muss. Auch ist der Baum nicht so geschädigt, dass eine Fällung notwendig ist. Das Totholz kann durch den Bauhof entfernt werden, dann kann der Baum vorerst stehen bleiben”, teilte Stadtpressesprecherin Isabel Gemperlein mit.