Pauluskirchen-Poller macht unerlaubte Pausen

Über Jahre wurde darüber gestritten, wie der Autoverkehr in der historischen Neustadt minimiert werden kann. Ohne damit die Interessen der Anwohner*Innen zu sehr einzuschränken. Als Lösung schlug die Stadtverwaltung dem Stadtrat schließlich den Einbau eines Pollers in der Kurhausstrasse Höhe Pauluskirche vor. In den Gremien wurde das Projekt durchgewunken. Jahre später erfolgte dann der Bau. Im Dezember 2020 war der Poller betriebsbereit installiert. Aber erst elf Monate später, im November 2021 wurde er eingeschaltet. Seit dem werden verschiedene Umstände kritisiert. Den einen ist der tägliche Poller-Start um 17 Uhr zu früh. Den anderen viel zu spät.

21.2.2023 um 17:52 Uhr: nach dem Einfahren eines Pkw schaltete sich der Poller für drei Minuten aus.

Vollkommen intransparent sei die Verteilung der Einfahrtsberechtigungen, sagen die einen. Andere monieren, dass die von der Stadtverwaltung Ende 2020 versprochene Bürgerversammlung zum Poller nach über zwei Jahren noch immer nicht stattgefunden hat. Und dann gibt es da Anwohner*Innen, die ganz genau hinschauen. Und eine Auffälligkeit bemerkt haben. Bei etwa drei Viertel der Einfahrenden fährt der Poller Sekunden nach dem Passieren der Engstelle durch das Kraftfahrzueg wieder hoch. Bei einem Viertel passiert etwas – zumindest nach dem erklärten Willen der Stadtverwaltung – Unerwünschtes: der Poller bleibt unten.

Und schaltet sich für genau drei Minuten aus. Das hat zur Folge, dass in diesen Fällen hinter dem Auto mit Einfahrtberechtigung zwei oder drei ohne Genehmigung bzw Erfassung in den geschützten Bereich einfahren können. Die Redaktion dieser Seite hat diese Beobachtung in dieser Woche vor Ort verifiziert: der behauptete Effekt findet tatsächlich statt. Die entsprechend informierte Stadtverwaltung reagierte erfreulich schnell: Pressestelle und Tiefbauamt sicherten schriftlich eine unverzügliche Prüfung des Sachverhaltes zu. Wir werden das Ergebnis berichten, sobald es vorliegt.