OB Letz: “wir müssen alles versuchen, um ein Containerdorf zu verhindern”

„Auch wir stoßen an unsere Grenzen“, sagt Oberbürgermeister Emanuel Letz zu den Aufnahmekapazitäten für Flüchtlinge in Bad Kreuznach. Die Stadt muss in diesem Jahr Unterkünfte für mindestens 241 Geflüchtete bereitstellen. „Das können wir aktuell nicht, obwohl ich in den vergangenen Wochen unzählige Gespräche geführt habe“, so der OB. Hinzu kommen nach weitere Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Der OB betont, dass er gegen ein Containerdorf ist, dies sei allerdings, wenn alle weiteren Bemühungen für dezentrale menschenwürdige Unterbringungen nichts fruchten, die allerletzte nicht zu verhindernde Notlösung. „Wir bekommen Flüchtlinge zugeteilt, an der Anzahl kann weder ich noch die Landrätin etwa ändern. Wir müssen sie irgendwo unterbringen.

Ich möchte kein Containerdorf, aber definitiv auch keine Turnhallen als Notquartiere. Schülerinnen und Schüler sowie unsere Sportvereine haben während der Corona-Pandemie schon zu lange auf ihren Sport verzichten müssen.“ Am Montag hatte der OB im Beisein von Landrätin Bettina Dickes die Stadtrats-Fraktionsvorsitzenden und die Fraktionslosen Stefan Butz (PBK) und Karl-Heinz Delaveaux über den Ernst der Lage informiert. Der Oberbürgermeister appelliert, bei aller Berechtigung der Sorgen und Ängste in der Bevölkerung dabei nicht zu vergessen, „dass es sich um Menschen handelt, die zum Teil alles verloren haben, und bei uns Schutz suchen.“

Text: Stadtverwaltung Bad Kreuznach