Die Landfuhrbrücke bröckelt weiter vor sich hin

Bereits 2018 hatte diese Seite mit Bildern von Schäden an der Landfuhrbrücke die Öffentlichkeit wachgerüttelt. Einige Monate zuvor, am 17.8.2018, legte die Stadtverwaltung im Planungsausschuss einen Brückenprüfbericht vor, der den Sanierungsaufwand mit “0 Euro” angab. Diese überraschende und im krassen Gegensatz zum optischen Eindruck stehende Einschätzung ließ die Redaktion dieser Seite von einem Fachingenieur überprüfen. Der kam zu einem ganz anderen Ergebnis.

Das Bild oben wurde im August 2018 aufgenommen, das BIld darunter am 11.2.2023.
Der Fortschritt beim Verfall ist augenfällig.

Und stellte die Notwendigkeit einer Sanierung im sechsstelligen Bereich fest. Diese Seite konfrontierte das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium, die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und den Landesbetrieb Mobilität (LBM) mit diesen Fakten. Der LBM als zuständige Fachaufsicht erklärte Anfang 2019: “unserer Kenntnis nach ist die Stadt Bad Kreuznach über den schlechten Zustand der Landfuhrbrücke informiert und bereitet eine Instandsetzungsmaßnahme vor”.

Brückenelemente zerfallen in ihre Einzelteile und bilden unter der Brücke eine Schuttschicht.

Weil aber auch der Brückenbelag in Mitleidenschaft gezogen war, wurde – Jahre später – zunächst oben gearbeitet. Unten bröckelt die Landfuhrbrücke ungehemmt weiter vor sich hin. Seit 2018 besuchen Mitglieder des Team Valentino mehrfach im Jahr die für den Verkehr in der Stadt so wichtige Brücke. Und dokumentieren deren Verfall. Die 2019 aufgetragene optische Aufhübschung ist längst wieder abgeplatzt. Zu stark arbeitet der Rost an und in der Stahlbetonkonstruktion.

Man muss kein Brückenbaufachmann sein um zu erkennen, wie sich in nur fünf Jahren der Zustand tragender Teile verschlechtert hat. Dadurch ist die Brücke natürlich nicht einsturzgefährdet. Aber der Sanierungsaufwand ist jetzt bedeutend größer, als 2018. Was bedeutet. Höhere Kosten. Und eine längere Bauzeit. Gleich Vollsperrung der Brücke. Wie die sich durch die Umleitungsverkehre in der Nord- und Innenstadt auswirkt, mussten die Einwohner*Innen bereits im Sommer 2022 erleiden.

Damals waren es nur zwei Wochen. Die Beseitigung der jetzt vorhandenen Schäden wird von Baufachleuten auf “etwa zwei Monate” veranschlagt. Und aus diesem Grund passiert kurzfristig erst mal gar nichts. Denn wer möchte schon kurz vor der Kommunalwahl im kommenden Jahr die Wähler*Innen verärgern, auf die etwa durch die Großbaustelle in der Mühlen- und Wilhelmstrasse schon einiges an Stauzeit zukommt. Danach kommt es dann um so dicker.

Lesen Sie zum Thema auch auf dieser Seite:

05.01.19 – “Muss die Landfuhrbrücke gesperrt werden?”
21.08.18 – “An der Landfuhrbrücke bröckelt es”