Katholische Kita: der Ortsbeirat entscheidet am 13. Februar

Über die Ausgangslage wird hoffentlich nach der Lösung der akuten Probleme noch einmal intensiv gesprochen. Denn wenn sich im “christlichen Abendland” – aktuell in Bad Kreuznach die katholische – Kirche immer mehr aus der Kinderbetreuung zurückzieht und damit die nachfolgenden Generationen faktisch aufgibt, weil den Verantwortlichen der Erhalt von Gebäude-Protz und fast 2.000 Jahre alter Tradition (etwa der Männer-Dominanz) wichtiger erscheint, als die Zukunft der Gesellschaft, ist das mehr als nur ein finanzielles Thema. Aber wie jede Krise bringt auch diese Chancen. Zum Beispiel für die Kommunalpolitik. Und es sieht so aus, als ob diese konkret genutzt werden.

Kita-Leiterin Ursula Dhom mußte nach den ohnehin schwierigen Corona-Jahren mit ihren Kolleginnen in den letzten Monaten ein Maximum an Belastung schultern. Die pädagogischen Fachkräfte haben die Krise vorbildlich und mit Haltung bewältigt. In der Elterversammlung, in der unser Bild aufgenommnen wurde, mag das Dhom-Lächeln reine Höflichkeit gewesen sein. Durch die kommunalpolitischen Aktivitäten der letzten vier Tage darf man es heute getrost als optimistisch interpretieren. Denn das Ende des Kirche-Stadt-Übernahme-Schreckens ist nun absehbar.

Denn bereits am gestrigen Freitag (3.2.2023) hat Ortsvorsteher Dirk Gaul-Roßkopf die Einladung für die vorentscheidende und aus rechtlichen Gründen zwingend erforderliche Ortsbeiratssitzung verschickt. Diese wird am übernächsten Montag, dem 13. Februar, um 20 Uhr im Planiger Rathaus stattfinden. Entschieden wird dann unter folgendem Tagesordnungspunkt: “Übernahme der bisherigen katholischen Kita Planig in die Trägerschaft der Stadt Bad Kreuznach zum 1.9.2023 und Kauf des Anwesens Mainzer Str. 89”. Dies konnte nur deshalb so schnell geschehen, weil Oberbürgermeister Emanuel Letz keine Sekunde verstreichen ließ, sondern die ihm obliegende Freigabe der Einladung unverzüglich erklärte.

Daher herrscht jetzt für alle Beteiligten, vor allem für Eltern und Erzieherinnen die Gewissheit, dass es nicht zu einer monatelangen Hängepartie kommen wird. Sondern bereits in nicht einmal drei Wochen eine Entscheidung auf dem Tisch liegt. Denn wenn der Planiger Ortsbeirat am 13.2. sein Votum abgegeben hat, kann zehn Tage später im Stadtrat der CDU-Antrag beraten und abgestimmt werden. Der Stadtrat darf sich zu Themen in einem der fünf Stadtbezirke erst dann positionieren, wenn der jeweilige Ortsbeirat vorher angehört wurde. Die Christdemokraten haben eine klare Linie vorgegeben: die Stadt soll die noch katholische Kita nicht erst am 1.1.2023, sondern bereits vier Monate früher, zum 1.9.2023 übernehmen.

Seit dem die Redaktion dieser Seite diesen CDU-Vorstoss berichtet hat, sind aus Planig und Bosenheim von einer zweistelligen Zahl von Eltern positive Kommentare eingegangen. Auch Einwohner*Innen, die nicht CDU wählen, loben das Engagement und vor allem die Geschwindigkeit, mit der die Christdemokraten die Lösung für das Planiger Kita-Problem betreiben. “Das ist wichtig, damit das städtische Jugendamt genügend Zeit hat, um den Übergang bestmöglich vorzubereiten”, erklärt etwa ein Vater, dessen dreijähriger Sohn die Kita besucht. Und wegen der Berufstätigkeit beider Elternteile und der eingeschränkten Betreuungszeiten erhebliche Sonderlösungen in der Familie suchen muss.