Meterhohe Bäume oberhalb der Felswand drohen abzustürzen

Manfred Rapp wohnt und arbeitet in Ebernburg. Der CDU-Fraktionsvorsitzende fährt lediglich zu den Gremiensitzungen in die Kernstadt. Aber viele andere der über 4.000 Einwohner*Innen im Stadtteil Bad Münster am Stein / Ebernburg und mehrfach so viele im Hinterland sind auf die Nutzung der B 48 auf dem Weg in die Stadt angewiesen. Daher hat Rapp am Donnerstagabend im Finanzausschuss nach den Plänen der Stadt in der Folge des Hangrutsches im Salinental gefragt. Die Antwort von Thomas Blechschmidt war ernüchternd. Der Bürgermeister verwies Rapp auf die in der kommenden Woche stattfindende Sitzung des Planungsausschusses.

Der Hangrutsch vom Montag hat das Wurzelwerk einiger Bäume und Büsche freigelegt. Stürzen diese nach unten, löst das weitere Erdfälle aus.

Erkennbar ist: auch fünf Tage nach dem Schadenereignis hat die Stadt noch immer kein Konzept zur Gefahrenminderung. Gestern wurde vor Ort nicht mehr gearbeitet. Vor allem aber gibt es nach wie vor kaum Sicherungsmaßnahmen für die Bevölkerung. Ausser je zwei Warnschildern und Baken ist vor Ort vier Tage lang nichts zusätzlich aufgestellt worden. Insbesondere keine Auffangeinrichtungen für Steine und Geröll. Diese aber wären dringend erforderlich. Denn Tag für Tag brechen weitere Brocken aus der instabilen Wand und fallen nach unten. Zudem sind weitere Hangrutsche mehr als wahrscheinlich.

Hunderte Tonnen instabiles Geröll und Felsgestein stehen nur wenige Meter neben und in einem Bereich zwischen zehn bis 20 Meter oberhalb der Bundesstrasse an.

Der Abbruch vom vergangenen Montagabend hat auf einer Länge von etwa 100 Metern das Wurzelwerk eines Teils der Bäume und Büsche, die oben auf der Geländekante der Felswand stehen, freigelegt. Wenn diese Bäume nicht unverzüglich entnommen werden, können diese schon beim nächsten Starkwind-Ereignis in die Tiefe stürzen. Und dabei Tonnen von Geröll mitnehmen. Denn das steht meterhoch fragil geschichtet über der Felswand. Angesichts dieser Fakten ist die Untätigkeit der Verwaltung unverantwortlich.

Die ohnehin schon maroden Auffangvorrichtungen sind proppenvoll. Jetzt nachrutschendes Material kann so ungebremst auf die Bundesstrasse gelangen. Es besteht Lebensgefahr.

Zu der aktuellen Gefahrensituation hätte es nicht kommen müssen, wenn die Stadtverwaltung den konkreten, mit Bildmaterial und fachlichen Erläuterungen versehenen Hinweis der Redaktion dieser Seite vom 3.9.2022 (über vier Monate VOR dem Hangrutsch vom 9.1.2023) aufgeriffen und die notwendigen Maßnahmen veranlaßt hätte. Damals, im regenarmen September nach dem trockenen Sommer wäre all das an notwendigen Maßnahmen, was jetzt durch den Regen im wahrsten Sinne des Wortes erschwert wird, wesentlich leichter und damit auch schneller, billiger und gefahrenarmer zu realisieren gewesen.

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13.01.23 – “Hangrutsch im Salinental: Stadt handelt verantwortungslos”
12.01.23 – “Hangrutsch Salinental: Stadt wird erst aus Schaden klug”
11.01.23 – “Stadtverwaltung ignoriert Warnhinweis: Erdrutsch im Salinental”