Der Kauf des Sparkassengebäudes ist zukunftsorientiert

Die Meinung unseres Redakteurs
Claus Jotzo

Seit der CDU-Fraktionsvorsitzende Manfred Rapp Anfang Janur 2020 das Sparkassengebäude als neues Rathaus ins Gespräch brachte, sind fast zwei Jahre vergangen. Für die Sparkasse war manches, was da öffentlich diskutiert wurde, sicherlich schwer erträglich. Mit einer vorbildlichen Gelassenheit haben die Banker all das hingenommen. Um der Stadt bei einem der wichtigsten Projekte der vergangen Jahrzehnte zu helfen. Denn ganz egal, was man von einem zentralen Rathaus hält. Das Sparkassengebäude an dieser prominenten Stelle sollte, samt der Grundstücke drumerhum, in den Besitz der Stadt kommen.

Denn diese Flächen bieten für die nachfolgenden Generationen die einzige relevante Möglichkeit für einen vollkommen neuen Ansatz in der Innenstadtentwicklung. Die kann derzeit nicht konkret ins Auge gefaßt werden. Aber die Chance darauf muss jetzt gesichert werden. Daher kommt es einem Verrat an der Stadtgesellschaft gleich, dass die am 13. März 2022 krachend abgewählte Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer in den zweieinhalb Jahren ihrer persönlicher Verantwortung, seitdem der Vorschlag auf dem Tisch liegt, noch nicht einmal den Förderantrag bei der ADD eingereicht hat.

Die unfassbare Tatenlosigkeit wurde Anfang November bei der Beratung des Stadthaushaltes für 2023 im Finanzauschuss aufgedeckt. Erst als der seit dem 1. Juli amtierende neue OB Emanuel Letz seinem Bürgermeister Thomas Blechschmidt den vollen Zugang zu allen Informationen ermöglichte, kamen diese und andere Unterlassungssünden ans Licht. Seit dem Sommer hat das Duo Letz/Blechschmidt eine Vielzahl von Fragen final geklärt. Und so jetzt endlich die Entscheidungsreife geschaffen. Dabei sind die Argumente, die für den Kauf sprechen, eindeutig und überzeugend:

Es entsteht ein Gebäude für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (abzüglich Bauhof, Feuerwehr, Kitas, Grundschulen, etc.). Und dadurch bessere Kommunikation untereinander und den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber.

Möglich wird ein verbesserter Bürgerservice, da nur noch eine Anlaufstelle besteht und nicht mehr viele, in der Stadt verteilte. Außerdem ist ein großes Bürgerbüro im EG in Planung. Dabei wird die Sparkasse im Erdgeschoß mit einem großen Serviceangebot verbleiben.

Und die Lösung ist auch wirtschaftlich sinnvoll, da die Stadt im Gegenzug Gebäude abstößt (Stadtbauamt Viktoriastrasse, Stadthaus, Ordnungsamt Eiermarkt/Poststrasse). Das erspart Energiekosten. Zumdem werden mit diesen drei Gebäuden Sanierungskosten in zusammen zweistelliger Millionenhöhe vermieden werden.

Schließlich wird für mindestens zwei angemietete Gebäude (Brückes, Wilhelmstrasse) der Mietzins gespart samt Nebenkosten. Zudem wird sich der Kauf des Sparkassengebäudes durch die hohe Förderung durch das Land und den Wegfall der genannten Kosten für die Altgebäude relativ schnell refinanzieren.