Lebensgefährliches rechtswidriges Linksabbiegen

Nach der Winterzeitumstellung ist es jetzt auch zu den Hauptverkehrszeiten morgens und abends dunkel. Das macht regelwidriges Verhalten im Strassenverkehr noch gefährlicher. Wie das von dieser Seite allwöchentlich ins Bild gesetzte rechtswidrige Linksabbiegen rund um die Wilhelmstrasse. Das wird leider nicht nur von den Fahrer*Innen gut beleuchteter Pkw praktiziert. Sondern auch von Krad-Piloten. Wie jenem, den unser Fotograf gestern Abend gegen 18:10 Uhr ins Bild setzte. Mangels reflektierender Seitenteile war der für die anderen Verkehrsteilnehmer*Innen kaum zu sehen. Das mag hundert Mal gut gehen.

Aus der Kirschsteinanlage in der Dunkelheit über zwei Spuren in die Wilhelmstrasse abgebogen.

Und wenns dann mal schief geht zahlt die Krankenversicherung. Wenns nicht ganz schlimm schief geht. Dann zahlt der Zweiradfahrer den Preis für seine Bequemlichkeit. Und von den Zuschauerrängen erschallen die Klagerufe: “wie konnte das passieren”. Die Erklärung ist ganz einfach: weil die, die sich an die Regeln halten, nicht belohnt werden. Und noch schlimmer: jene, die sich nicht daran halten, nicht bestraft werden. Weil Menschen eben doch sehr eng mit Affen verwandt sind. Und auch bei denen gruppenkonformes Verhalten nicht von sich aus praktiziert wird, sondern teils auch mit Zwangsmaßnahmen, durchgesetzt werden muss.

Wie das geschehen könnte, hat diese Seite mehrfach berichtet. Da die örtlichen Polizeiinspektionen mit ihren Aufgaben bereits landesweit häufig überlastet sind, müßte der rheinland-pfälzische Innenminister zu einer flächendeckend erfolgreichen Bekämpfung der rechtswidrigen Linksabbiegerplage und anderer niederschwelliger Regelwidrigkeiten, die aus verkehrspsychologischer Sicht als Einstiegsfehlverhalten in folgenschwerere Regelbrüchewirken, lediglich eine Spezialkontrolltruppe aufstellen, die über die Dörfer und Städte zieht. Dies ist schon deshalb das richtige Konzept, weil sich örtlich ein ein- oder zweitägiger Kontrolldruck schnell herumspricht.

Und dann selbst hartgesottene Regelbrecher handzahm werden. Denn keiner möchte ja sein Urlaubsgeld für Bußgelder verplempern. Also sind harte, umfassende und gut geplante Kontrollen je ein Mal im Quartal in den daran interessierten Kommunen viel effektiver, als ein bißchen mehr Kontrolle im Alltag. Zumal bei einer intelligenten Vorgehensweise die Unbelehrbaren statistisch viel häufiger erwischt werden. Und als Mehrfach- oder Intensivtäter*Innen überführt und bestraft werden können. Denen in Bad Kreuznach vor Ort dann die wunderbaren Rad- und Gehwege zur Verfügung stehen.