Es war absehbar, dass die größte Fraktion im Kreistag einen eigenen Personalvorschlag für die Wahl des ersten hauptamtlichen Kreisbeigeordneten machen würde. Wenig überraschend fiel die Wahl auf Andrea Silvestri. Die Feilbingerter Ortsbürgermeisterin, die 2018 bei der Wahl an die Spitze der Verbandsgemeindeverwaltung Bad Kreuznach nur knapp dem jetzigen Amtsinhaber Marc Ullrich unterlag (und das auch nur wegen eines “Parteifreundes”), war eine von fünf Bewerber*Innen, die sich bei der CDU-Fraktion um deren Unterstützung bewarben.
Allerdings die mit dem besten Draht zu Landrätin Bettina Dickes (CDU). Und das war entscheidungserheblich. Denn mit der Arbeit der Landrätin ist die CDU-Kreistagsfraktion (und nicht nur die) überwiegend zufrieden. Die CDU gibt das in einer Presseerklärung auch unumwunden zu: “Besonders wichtig war der Fraktion die gute Zusammenarbeit mit der Landrätin Bettina Dickes. Nur gemeinsam können wir den Landkreis wirtschaftlich und bürgerfreundlich weiterentwickeln, so Andrea Silvestri in einer ersten Stellungnahme.
Auch hat die Landrätin Bereitschaft signalisiert, gegebenenfalls die Aufgabenverteilung in der Kreisverwaltung umzuorganisieren”. Aus dem Politikerdeutsch übersetzt: Aufgaben abzugeben, ohne die Angst haben zu müssen, dass diese so nicht erledigt werden, wie durch den bisherigen Amtsinhaber. Diese Personalentscheidung dürfte innerhalb der Stadt-CDU für ein tiefes Durchatmen gesorgt haben.
Denn damit ist ausgeschlossen, dass der aktuelle Stadtbeigeordnete Markus Schlosser seinen Stadtposten kurzfristig räumt. Das nämlich hätte eine Neubesetzung seiner Stelle im Stadtvorstand bedeutet. Rund eineinhalb Jahre vor der Kommunalwahl, bei der nach der Einschätzung vieler Beobachter*Innen die Sitzverteilung im Stadtrat von den Wähler*Innen grundlegend neu geordnet wird.
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