Genuß ohne Reue bei den Etatberatungen

Persönliche, partei- und sachpolitische Konflikte brechen schon in “normalen” Ausschußsitzungen der städtischen Gremien immer mal wieder durch. Bei den Etatberatungen führt der erhöhte Ergebnis-Druck zu stärkerem auch emotionalem Stress. Der entlädt sich regelmäßig in verbalen Scharmützeln. Dann ergibt schnell ein Wort das andere. Weil die zusammensitzende Gruppe sich gut kennt, bleiben größere Folgediskussionen aus. Und es geht anschließend zügig weiter. Unter der Leitung von Thomas Blechschmidt war das Friedfertigkeitsniveau an beiden Beratungstagen (7. und 8.11.2022) spürbar höher, weil der Sitzungsleiter auf eigene Verbalattacken verzichtete. Und dann gibt es bei den Etatberatungen, abweichend von der Praxis bei allen anderen Sitzungen städtischer Gremien, noch ein zusätzliches Angebot:

Tee und Kaffee stehen neben den sonst üblichen Kaltgetränken bereit. Und ein paar Platten mit kleinen Süßgebäckteilchen. Andrea Manz, die sonst auch mal fehlenden Sparwillen kritisiert, hat die Bedeutung dieses Extra in den Gesprächen mit den Ausschußkolleg*Innen auf den Punkt gebracht: “ein Zeichen der Wertschätzung der Verwaltung für die Ehrenamtlichen”. Die bei den Etatberatungen noch konzentrierter und disziplinierter arbeiten müssen, als in anderen Sitzungen. Die Grünen-Co-Fraktionsvorsitzende hat auch erkannt, was die Alternative zu den gekauften süßen Kleinigkeiten wäre: “Marmeladenbrote schmieren”. Aber auch das müßte ja jemand machen. Und würde daher ebenfalls Geld kosten. Die Miniteilchen sind also Genuß ohne Reue.