Vorsorglicher Polizeigroßeinsatz wegen angeblicher Bedrohungslage durch Schußwaffe

Die Anwohner*Innen in der Richard-Wagner-Strasse hat das am späten Samstagabend (15.10.2022) verständlicher Weise geschockt und verunsichert: mit einer Vielzahl von Kräften, darunter ein Sondereinsatzkommando, rückte dort gegen 23 Uhr die Polizei zum Schutz der Bevölkerung aus. Dem Einsatz lag die Meldung zugrunde, dass eine männliche Person auf dem Balkon eines Mehrfamilienhauses mit einer mit Zielfernrohr ausgestatten Langwaffe hantierte. Zum Schutz der Menschen vor einer potentiellen Gefahr wurden Pkws und Passanten umgeleitet.

Die Beamten vor Ort konnten zu diesem Zeitpunkt gegenüber den von Schutzmaßnahmen Betroffenen keine Angaben zur Lage machen, weil diese zunächst nicht vollständig klar war. Nachdem die dafür gesondert ausgebildete, auch zum Selbstschutz mit Maschinenpistolen ausgestatte Polizeieinheit sich Zutritt zur Wohnung verschafft, die Person in Gewahrsam genommen und die Waffe sichergestellt hatte, stellte sich heraus, dass es sich dabei um ein Luftgewehr handelte. Es kam zu keiner Schußabgabe. Der Einsatz war gegen 1 Uhr am heutigen Sonntgamorgen (16.10.20922) beendet.

Anders, als in einigen in den Sozialen Medien veröffentlichten Vermutungen und Behauptungen festgestellt, hatte der Einsatz nichts mit Drogen zu tun. Es gab auch keine Nachrichtensperre. Vielmehr wurden die vorstehend zusammengefaßten Auskünfte von der Polizeiinspektion auf Anfrage der Redaktion dieser Seite ohne jede Einschränkung erteilt. Eine umfassende Darstellung wird die Polizei am Sonntagmorgen abgeben (ist nachstehend bereits aktualisiert). Der Grund dafür besteht allein darin, dass die Polizei auch die sonstigen, für ein Wochenende geschäftsüblichen Einsätze abzuarbeiten hat.

AKTUALISIERUNG: Polizeibericht vom 16.10.2022 um 5:04 Uhr

In der Nacht vom 15.10.2022 auf den 16.10.2022 kam es in Bad Kreuznach zwischen 23 Uhr und 1:15 Uhr zu einem größeren Polizeieinsatz. Der Einsatz wurde durch einen 70jährigen Bad Kreuznacher Bürger ausgelöst, indem dieser auf seinem Balkon mit seinem Luftgewehr hantierte. Für die meldenden Zeugen war hierbei jedoch nicht ersichtlich, dass es sich um ein Luftgewehr gehandelt hatte. Die Zeugen konnten beim Absetzten ihres Notrufs lediglich eine Person beschreiben, welche auf ihrem Balkon bedrohlich Zielübungen mit einer Langwaffe, samt montiertem Zielfernrohr, in Richtung eines Nachbargebäudes durchführte.

Folglich wurde ein starkes Kräfteaufgebot zur Tatörtlichkeit entsandt. Dabei trugen die polizeilichen Einsatzkräfte eine verstärkte Schutzausstattung und führten Maschinenpistolen mit. Nachdem die Tatörtlichkeit weiträumig abgesperrt worden war, erfolgte der Zugriff durch Spezialkräfte der rheinland-pfälzischen Polizei. Hierbei konnte der 70jährige Verdächtige widerstandslos in seiner Wohnung festgenommen werden. Das erlaubnisfreie CO2 Luftgewehr konnte in der Wohnung aufgefunden und sichergestellt werden.

Keine der aufgefundenen Gaskartuschen war angebrochen. Ein Schießen hatte somit nicht stattgefunden. Die weiteren Durchsuchungsmaßnahmen verliefen negativ. Der Beschuldigte wird sich nun im Rahmen eines eingeleiteten Strafverfahrens zu verantworten haben. Insgesamt waren 39 Beamt*innen und eine Rettungswagenbesatzung im Einsatz gewesen.