Leserbrief von Bernd Burghardt: “Wenn Kirchenleute zu Managern mutieren”

Leserbrief von
Bernd Burghardt

“Kommentar zum Rückzug der katholischen Kirche aus dem Planiger Kindergarten: Die Entscheidung der Verantwortlichen aus der katholischen Kirche, den Kindergarten in Planig nicht weiter zu betreiben, ist absolut vorbildlich! Denn sie zeigt den neuen und nachahmenswerten Stil der Kirche, jetzt mit anvertrauten Steuergeldern und Zuschüssen sparsam und verantwortungsvoll umzugehen. Es ist auch für Kirche richtig und wichtig, in diesen so krisengeschüttelten Zeiten ein Zeichen der Vernunft und Verantwortung mit entschlossenem Blick nach vorne zu setzen. Vorbei sind die Momente, in denen spielsüchtigen Amtsträgern nicht nur das Gehalt, sondern auch deren Spielschulden bezahlt worden sind.

Mit diesem frischen betriebwirtschaftlichen Fokus ist nun ein Ende abzusehen, dass Gutachten zur Aufdeckung abscheulicher Machenschaften krimineller Mitarbeiter in Auftrag gegeben und bezahlt werden, um sie dann aus Fürsorge gegenüber diesen bedauernswerten männlichen Menschen in den aus Steuergeldern finanzierten Schubladen verschwinden zu lassen. Und geistreiche Verschwendungen bei Prunkbauten nach dem Beispiel „Bischofssitz in Limburg“ werden die motivierten Kirchenmanager nun auch nicht mehr durchwinken. Somit sehen wir in Planig lediglich ein erhellendes Signal, wie sich Kirche zukünftig präsentieren will: Auf Wiedersehen „Verschwendung“, das müssen auch die Kritiker der Kindergartenschließung einsehen.

Zudem ist die Aufregung in Planig absolut nicht zu verstehen, da ja die Trägerschaft automatisch in die finanzstarke Kreisstadt Bad Kreuznach wandert. Und wenn erst einmal Bäderhaus, Therme und Stadtbibliothek geschlossen werden, ist noch mehr Geld für die Kinder da. Fazit: Nur der gut ausgebildete Manager weiß, dass es auf die richtige Festlegung von Prioritäten ankommt. Emotionen Betroffener haben immer hinter den Erfordernissen einer ausgeglichenen Bilanz mit aussagekräftiger Eigenkapitalbildung zurückzustehen. Dabei ist Fürsorge durchaus kein Fremdwort, man weiß schließlich wem sie wirklich gilt”.