Die Kommunikationsversuche der Stadtverwaltung bleiben ein Desaster

Beobachtet und bewertet von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Am vorgestrigen Dienstagabend (16.8.2022) um 18 Uhr traf sich der städtische Planungsausschuss zu einer Sondersitzung. Ehrenamtliche Kommunalpolitiker*Innen machten dort ihrem Ärger über Pannen und Fehler der Stadtverwaltung im Zusammenhang mit der zeitlichen Ansetzung und der Umleitungsgestaltung der Baustellen in der Hochstrasse und der Landfuhrbrücke Luft. Eine der Hauptforderungen aus dem Ausschuss: bessere und umfassendere Information. Wortreich wurde von Verwaltungsmitarbeitenden dargelegt, welche Fehlerquellen bei der kritischen Nachschau aufgedeckt wurden. Und kleinlaut Besserung versprochen.

Schon am nächsten Tag zeigte sich, dass das alles wieder nur Geplapper war, um die Öffentlichkeit einzulullen. Denn um 11:03 Uhr am gestrigen Mittwoch (17.8.2022) flatterte eine “Verkehrsmeldung” aus dem Stadthaus ins Redaktionspostfach. Ab Jahrmarktsmontag wird die Einfahrt in die John-F.-Kennedy-Straße vom Kreisel Alzeyer Strasse aus gesperrt. Bis “voraussichtlich” Anfang September (eine Jahreszahl wurde nicht angegeben). Als Begründung wurden “Grundstücksarbeiten” benannt. Dabei handelt es sich um Umbaumaßnahmen zum Schutz der Bad Kreuznacher Synagoge (diese Seite berichtete).

Weil einer solchen Sperrung ein längeres verwaltungsinternes Verfahren vorausgeht, war diese am Abend zuvor natürlich den Verantwortlichen bekannt. Eine Vorabinformation des Ausschusses und der Öffentlichkeit gabs allerdings trotzdem nicht. Dabei ist diese Sperrung durchaus von Bedeutung. Denn die John-F.-Kennedy-Straße dient seit Jahren als wichtige Entlastungsstrasse für den Pfalzsprung und die Bosenheimer Strasse. Ihre Sperrung wird sowohl den Kreisel Ringstrasse als auch den Fleischhauer-Kreisel in der Bosenheimer Strasse erheblich belasten.

Und das auch noch an zwei Jahrmarktstagen, die beide durch erfahrungsgemäß erhöhtes Verkehrsaufkommen gekennzeichnet sind. Dabei hatte der Leiter des Tiefbauamtes in der Sitzung des Planungsauschusses am 6. Juli 2022 städtische Baustellen am Jahrmarkt – aus guten Gründen – ausgeschlossen. Klar, diese Baustelle ist keine städtische Baustelle. Aber sie wurde von der Stadt genehmigt. Was ist das denn für eine Verwaltung, die erkennt, dass Strassensperren gerade über Jahrmarkt zu vermeiden sind und richtigerweise keine eigenen in Auftrag gibt – aber Dritten genehmigt?

Lesen Sie zum Thema auch auf dieser Seite:

16.07.22 – “Bad Kreuznacher Synagoge wird zusätzlich gesichert”