Stadt zwingt tausende Autofahrende in den Dauer-Stau

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Claus Jotzo

Die neue Woche hat heute Morgen für tausende Autofahrende mit kilometerlangen Umwegen und Dauer-Stau begonnen. Der Verkehr steht in der Rüdesheimer, der Hofgarten-, der Winzenheimer, der Stromberger Strasse und im Brückes. Die Verwaltung hat diese Lage mit zwei Fehlentscheidungen herbeigeführt und verschärft. Zum einen durch die zeitgleiche Sperre von zwei Hauptverkehrsachsen im Norden der Stadt: Landfuhrbrücke und Hochstrasse. Zum anderen durch die seit heute Vormittag praktizierte Umleitung des auf der Rüdesheimer Strasse stadteinwärts fließenden Verkehrs.

Der wird als wartepflichtiger Linksabbieger zunächst in die Hofgartenstrasse geführt, dann über die Stromberger und den Brückes zum Stadthausknoten Richtung Innenstadt. Dort stehen maximal sieben Aufstellplätze für Pkw zur Verfügung. Reihen sich Lkw, Transporter und Busse ein, reduziert sich die Gesamtzahl. Mehr als sieben Fahrzeuge schaffen es auch nicht in einer Grünphase über die Ampel. Da aber auch in Ferienzeiten mehr als sieben Fahrzeuge je Ampelumlauf in die Innenstadt gesteuert werden, war der Zusammenruch bei dieser Streckenführung absehbar und unvermeidlich.

Die Redaktion dieser Seite hatte daher dem Oberbürgermeister Emanuel Letz bereits vor Tagen schriftlich vorgeschlagen, die in der vergangenen Woche eingeübte Umleitung zu belassen. Und am Kreisel Holzmarkt den Verkehr statt über die seit heute aufgebaggerte südlichen Einfahrt in die Hochstrasse die wieder befahrbare nördliche zu wählen. So wie das seit dem Morgen unzählige rücksichtslose Verkehrsteilnehmer machen, die sich damit bis zu eine Stunde im Stau erspart haben. Durch die von der Redaktion dieser Seite vorgeschlagene Lösung wäre die Doppelbelastung in der Stromberger Strasse und im Brückes durch den die Landfuhrbrücke umfahrenden, von der B 41 einfliessenden und den Umleitungsverkehr aus dem Westen vermieden worden.

Am Montagmittag stand der Verkehr sogar auf der Abfahrt von der B 41 in die B 428, weil alle anderen Stadteinfahrten gesperrt oder ebenfalls zugestellt waren.

Eine Antwort von der Stadtverwaltung gabs nicht. Wie inkompetent und hilflos die städtische Verkehrsplanung ist, wird an deren Reaktion auf den Dauerstau und die Proteste der Autofahrenden deutlich. Unter der Überschrift “Stadt bessert nach” versandte die Stadtpressestelle um 15:10 Uhr eine Erklärung, in der für den morgigen Dienstag Veränderungen angekündigt werden. Wenig überraschend bestehen diese aus: weiteren Sperrungen! Wörtlich heisst es: “wegen der aktuellen Sperrung der Landfuhrbrücke (Charles-de-Gaulle-Straße) fahren viele Fahrzeuge von der B 41, Ausfahrt Winzenheim, über die Winzenheimer Straße in die Innenstadt.

Das Auto mit dem SP-Kenzeichen wird eiskalt in den Gegenverkehr gesteuert. Zigfach fanden solche gefährlichen Manöver heute statt.

Dies hat dort zu Staus und Belastungen der Anwohner geführt. Daher wird der Bypass am Kreisverkehr Winzenheim-Süd (Europa-Kreisel) ab morgen, Dienstag, 9. August, gesperrt. Für Anlieger bleibt die Zufahrt bis zur Winzenheimer Straße frei. Aufgrund der Baustelle in der Hochstraße stadteinwärts mit Umleitung über die Hofgartenstraße ist die Zufahrt in die Hofgartenstraße aus Richtung Stromberger Straße nun tagsüber von 7 bis 16 Uhr gesperrt. Außerdem wird das Parken in der Straße untersagt”. Weiterhin teilt die Stadt mit, dass “die Arbeiten in der Hochstraße voraussichtlich bis Freitag abgeschlossen sein werden. Die Baumaßnahme in der Charles-de-Gaulle-Straße ist bis Samstag terminiert”.

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05.08.22 – “Doppelbaustelle Landfuhrbrücke und Hochstrasse führt zu Verkehrschaos”
04.08.22 – “Sperrung Landfuhrbrücke: Stadt unterläßt Entschuldigung und vertuscht Fehlinformation”
02.08.22 – “Und noch eine Vollsperrung: Landfuhrbrücke Höhe Ab- und Auffahrt Brückes”