Rückschlag für den ÖPNV: City-Bus kommt frühestens im Oktober 2023

In der Argumentation der Stadtverwaltung war das ein Pfeiler der innerstädtischen Verkehrsentlastung: die City-Bus-Linie vom Bahnhof über die Wilhelm- durch Mühlen- und Rossstrasse ins Kurgebiet und zurück durch die Beinde und am Bourger Platz vorbei zum Europaplatz. Start sollte am 17. Oktober diesen Jahres sein. Doch daraus wird nichts. Weil im Herbst der ebenerdige Ausbau der Mühlenstrasse beginnt, kann die neue Buslinie “frühestens” im Oktober 2023 gefahren werden. Diese aktuelle Information hat Bärbel Germann vom Stadtplanungsamt gestern Mittag den Mitgliedern des Seniorenbeirates der Stadt gegeben.

Wenn es denn so weit ist, soll ein Niederflurbus mit 14 Sitzplätzen, einem Rolli-Platz und einer Rampe eingesetzt werden. Diese technische Zusatzausstattung ist notwendig, weil mindestens im ersten Betriebsjahr die Bushaltestellen nicht barrierefrei ausgebaut werden. Bevor teure Veränderungen der Strassen vorgenommen werden, soll sich erst einmal die Nachfrage im Praxistest beweisen. In dieser Zeit sollen mobilitätsbehinderte Personen, so Germann, den Bus daher über die Rampe betreten. Weil Mühlenstrasse und Beinde abschnittsweise sehr schmal sind und die anderen Strassen Gegenverkehr haben, darf diese nur etwa einen Meter ausfahren.

“Das reicht niemals”, warnte Beiratsmitglied Alfred Schneider (Planig). Und Beiratsvorsitzende Anette Glöckner, eine hoch qualifizierte bautechnische Fachfrau, stellte fest: “für Personen mit Rollator mag das hinkommen. Aber E-Fahrstühle schaffen das nicht”. Daraufhin schlug Germann vor im November oder Dezember 2022 einen Mobilitätstest für den Senioren- und den Behindertenbeirat durchzuführen. Der soll auf dem Gelände des derzeitigen Stadtbus-Depots in der Ringstrasse stattfinden.