Das ist ungerecht: die Eintracht darf auf den Naturrasen – die anderen nicht

So passiert am vergangenen Donnerstag (7.7.2022) auf dem Sportplatz in Winzenheim: die C-Jugend des TSV degenia, samt Vereinsheim eigentlich im Moebus-Stadion angesiedelt, trainiert im nördlichen 16-Meter des Sportfeldes, weil die südliche Platzhälfte von einer anderen Mannschaft genutzt wird. Junge Burschen, die gerade im Training auch mal 100 Meter die Seitenlinie runtersprinten sollten, um ein Gefühl für die Platzgröße zu bekommen, werden zum Standfußball genötigt. Und zwar Spieler mit Potential. Was nur in Fussballerkreisen bekannt ist: diese U-14-Mannschaft spielt in der Verbandsliga.

Der Platz ist gesperrt. Aber die Eintracht darf trainieren.

Darüber gibt es hierzulande nur noch eine Spielklasse, die Landesliga. Dieses Niveau hätte das degenia-Team bei durchgängig so schlechten Trainingsbedingungen wie in diesen Tagen natürlich nie erreicht. Derzeit sind die Möglichkeiten für alle Vereine, mit den Burschen auf dem Platz zu arbeiten, begrenzt. Denn aus guten Gründen hat die Stadt die Naturrasenflächen des Sportplatzes Bad Münster und der Stadien Salinental und Moebus vom 4. Juli bis zum 14. August gesperrt. In diesem Zeitraum werden, so hat es die Stadtpressestelle bereits rechtzeitig im Mai mitgeteilt, “die Flächen geschlitzt, verticutiert, aerifiziert, besandet, nachgesät und gedüngt”.

Ziel ist deren Bespielbarkeit langfristig zu erhalten. Dagegen richtet sich, trotz der daraus resultierenden Probleme fürs Training der Jugendmannschaften, keinerlei Protest aus den betroffenen Vereinen. Weil auch überregional so verfahren wird, entsteht auch kein Wettbewerbsnachteil. Vollkommen unverständlich ist für Jugendtrainer und Vereinsverantwortliche allerdings, dass im Moebus-Stadion eine Ausnahme gemacht wird: die erste Mannschaft der SG Eintracht Bad Kreuznach und auch die 1b dürfen rauf auf die eigentlich gesperrten Naturrasenflächen.

Sowohl auf das Hauptspielfeld im Moebus-Stadion. Als auch auf das östlich davon gelegene Kombi-Rasenfeld. Was die Frage aufwirft: wieso wird das “Schlitzen, Verticutieren, Aerifizieren, Besanden, Nachsäen und Düngen” nur von erwachsenen Spielern nicht gestört. Von den Kindern und Jugendlichen aber schon? Die Redaktion dieser Seite hat wegen dieser offensichtlichen Ungerechtigkeit eine entsprechende Anfrage an die Stadtverwaltung gerichtet und wird die Antwort aus dem Stadthaus gern veröffentlichen.