Detlef Placzek bewirkt Chaos um die Corona-Teststationen

Detlef Placzek ist der Präsident des Landesamtes für Soziales Jugend und Versorgung. Und Opferbeauftragter der Landesregierung Rheinland-Pfalz. Wenn die Opferaufgabe nicht so wichtig wäre, müßte man formulieren: in der einen Funktion sorgt Placzek gerade dafür, dass ihm in der anderen die Arbeit nicht ausgeht. Seit heute (1.7.2022) gelten bundesweit neue Regeln für Coronatests. Schon das SPD-geführte Bundesgesundheitsministerium schaffte es nicht, die Veränderungen rechtzeitig anzukündigen und verständlich zu kommunizieren. Genosse Placzek setzt auf dieses Versagen in Rheinland-Pfalz noch einen Obendrauf.

Erst ganze sechs Stunden und 31 Minuten bevor die Neuregelung in Kraft trat, bequemte sich der Präsident die zentral betroffenen Teststationen umfassend zu informieren. Mit Email vom 30. Juni 2022, gesendet um 17:29 Uhr. Mehrseitig. Mit fünf Anlagen. Darunter eine “Selbstauskunft”. Und jede Menge Bürokratenkauderwelsch. Dem viele Empfänger nur zwei für sie wesentliche Angaben entnehmen konnten: der Gesprächs- und Organisationsaufwand steigt ab heute ganz erheblich. Und die Honorare sinken. Ob es überhaupt weiter Geld gibt, ist zudem an formale Hürden geknüpft. Versteckt im Text heisst es: “Die Beauftragung ist unbedingt, unter folgendem Link, an die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz zu senden.

Bei fehlender Beauftragung ist eine Abrechnung nicht mehr möglich”. Anders als bisher sind die Teststationen ab sofort also einem erheblichen Risiko ausgesetzt. Nicht durch das Virus. Sondern durch das Land. Was dazu führt, dass bei vielen Teststationen-Betreiber*Innen die Verunsicherung fast so groß ist, wie die Verärgerung. Schnell erreichten gestern am frühen Donnerstag-Abend entsprechende Proteste nicht nur die Redaktion dieser Seite. Sondern auch die Stabsstelle Corona des Landkreises. Deren Leiter, Ron Budschat, reagierte sofort. Und lud die Teststationen-Betreiber*Innen spontan zu einer Videokonferenz. Deren Ergebnis hat Budschat heute Nacht schlecht schlafen lassen.

Denn ein erheblicher Teil dieser Betreiber überlegt ernsthaft nicht weiterzumachen. Hauptgrund dafür ist ein Sonderweg, den das Land Rheinland-Pfalz, angestiftet von Präsident Placzek, eingeschlagen hat. Während im Bundesgesetz von den Betreibern lediglich eine Information der Testwilligen gefordert wird, verlangt das Landesamt für Soziales Jugend und Versorgung eine umfassende schriftliche Selbstauskunft. Tenor der Teststationen-Betreiber*Innen: die Betreuung und Beratung der Testwilligen diesbezüglich ist so umfangreich, dass das dafür gezahlte Honorar von sieben Euro nicht auskömmlich ist. Käme es dazu, das ist die große Sorge von Ron Budschat, dann würden künftig zu geringe Testkapazitäten zur Verfügung stehen.

Statt wie bisher Infektionen frühzeitig aufzudecken, würde sich das Virus künftig ungehemmt ausbreiten. Und schließlich die vulnerablen Personen in einer ganz anderen Breite als bisher erreichen. Ein Teststationen-Betreiber, der anonym bleiben möchte, sieht nur einen Weg das sich abzeichnende Chaos abzuwenden, bevor ein erheblicher Schaden entsteht: “Massenhafte Proteste bei diesem Herrn Placzek”. Unbescheiden wie Detlef Placzek ist, lautet seine dienstliche Emailadresse praesident@lsjv.rlp.de und fernmündlich ist er unter (06131) 967 300 zu erreichen. Die Redaktion dieser Seite ist an Erfahrungsberichten der Kontaktaufnahme mit dem Landesamt sehr interessiert.