Quarantäne-Geld: Land läßt die Betroffenen monatelang warten

Wer wegen Corona in Quarantäne mußte und dadurch Verdienstausfall hatte, erhält diesen ersetzt. Theoretisch. Praktisch sind von den bisher 133.200 eingegangenen Anträgen sind nur rund 67.500 beantwortet worden – was gerade einmal der Hälfte entspricht. Nach Auskunft des Landesamtes für Soziales dauern die Bearbeitung von Papieranträgen im Schnitt elf Monate und auch die Bearbeitung digital gestellter Anträge läßt durchschnittlich acht Monate auf sich warten. Gegen diese “schleppende Bearbeitung” hat jetzt der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Helmut Martin protestiert.

Martin erkennt hier einen “enormen Aufholbedarf”. Auf sein Hinwirken hatte die CDU im Ausschuss für Arbeit, Soziales, Pflege und Transformation erstmals auf die Problematik aufmerksam gemacht, nachdem sich Unternehmer aus der Nahe-Region bei dem Landtagsabgeordneten über die Landesregierung beschwert hatten. „Es kann nicht sein, dass die Unternehmen monatelang auf die Entschädigungszahlungen warten müssen, weil die Landesregierung es nicht auf die Reihe bekommt, die Antragsbearbeitung effizienter zu gestalten, um das Geld zeitnah auszuzahlen“, so Helmut Martin.

Die CDU-Fraktion im Landtag fordert daher eine deutliche Aufstockung des Personals im zuständigen Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung. „Wir können die durch Corona ohnehin schon gebeutelten Unternehmen nicht einfach im Regen stehen lassen“, so Helmut Martin, der mit den Bad Kreuznacher Unternehmen weiterhin in Kontakt bleibt. Zum Hintergrund: bei Arbeitnehmern besteht die Besonderheit, dass der Arbeitgeber für die Dauer des Arbeitsverhältnisses die Entschädigung für die zuständige Behörde auszuzahlen hat (Stand: 6.6.2022, 5 Uhr).