Schandfleck am Bad Münsterer Bahnhof

Als hätte der Verantwortliche am Montagabend im Ortsbeirat mitgehört: immerhin waren Fassaden- und Putzteile am Dienstagnachmittag (24.5.2022) zusammengekehrt. Aber am morbiden Charme eines dem Verfall überlassenen Gebäudes ändert auch dieser kurzfristige Kehreinsatz nichts: wer Bad Münster am Stein / Ebernburg mit der Bahn erreicht, dem wird schon am Bahnhof ein absoluter optischer Tiefpunkt präsentiert.

Selbst wenn der Gast nach Tagen in der unfassbar vielfältigen und erlebnisreichen Natur begeistert den Zug nach hause aufsucht, wird er nicht von Rotenfels oder Rheingrafenstein verabschiedet, sondern von einer Investitionsruine. Die sich nicht im Besitz der Bahn AG, sondern in privater Hand befindet. Unverständlich ist, wieso die städtische Bauaufsicht hier nicht längst tätig wurde. Denn der Schuttberg vor dem Seiteneingang belegt: hier brechen Bauteile in Größenordnungen weg.

“Das sieht verboten aus”. In deutlichen Worten wurde in der Sitzung des Ortsbeirates Bad Münster am Stein / Ebernburg am Montag dieser Woche (23.5.2022) der Zustand des in Privatbesitz befindlichen Gebäudes beschrieben.

Auch an der Dachentwässerung ist der Schaden offensichtlich: das Fallrohr ist längst weggerostet. Ein weiteres gravierendes Problem (Stichwort: Brandschutz) zeigen wir hier erst gar nicht im Bild. Eines ist klar: der Eigentümer benötigt DRINGEND eine Nachschulung in Sachen Grundgesetz, Artikel 14. Denn von der dort getroffenen Feststellung, “Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen”, ist der Zustand des Hauses am Bahnhof weit entfernt.