Ausschuss wünscht Eisbahn auf der Pfingstwiese

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Selten war sich der Ausschuss für Messen und Märkte (Jahrmarktsausschuss) so einig: Eisbahn ja, aber nicht auf dem Kornmarkt. Sondern auf der Pfingstwiese. Der Vorsitzende des Gremiums, Wirtschaftsförderungsdezernent Markus Schlosser, hatte das Innenstadt-Belebungspotential einer Echteisbahn im “Wohnzimmer der Stadt” erkannt. Und in einer Mitteilungsvorlage deren Aufbau auf dem Kornmarkt vorgeschlagen (diese Seite berichtete). Um eine Diskussion zu initiieren.

Mit der Eisbahn auf dem Kaufland-Parkplatz hat Andreas Schnorrenberger in Fachkreisen bundesweit Aufsehen erregt. Das Projekt erwies sich als Frequenzbringer erster Kategorie.

Mit diesem Anliegen war Schlosser höchst erfolgreich. Auch wenn die Aussprache die Eisbahn aus der Innenstadt heraus rückte. “Da kann ich gar nicht zustimmen,” brachte Helmut Kreis (CDU) bezogen auf den Kornmarkt unmißverständlich seine Position zum Ausdruck. Eine Veranstaltung dort gerate wegen der Nähe zur historischen Neustadt zur Konkurrenz für den Nikolausmarkt. Wolfgang Bouffleur (FDP) drückte sich positiv aus: “ich bin für die Eisbahn auf der Pfingstwiese”.

Helmut Kreis (links) positionierte sich klar gegen den Standort auf dem Kornmarkt. Mirko Helmut Kohl verfolgte die Diskussion konzentriert.
Wolfgang Bouffleur sprach sich ohne Umschweife für den Standort Pfingstwiese aus.

Lothar Bastian (Grün) schloß sich seinen Vorrednern inhaltlich an. Und ergänzte deren Argumentation um den Hinweis auf die Bedeutung des Wochenmarktes, der – obwohl “extrem wichtig” für die Stadt – ohnehin stiefmütterlich behandelt werde und bei einem wochenlangen Umzug Schaden nehme. Bastian forderte Andreas Schnorrenberger mit der Erklärung, dort könne er aufbauen was er will, zum Standort Pfingstwiese auf. Diese Perspektive vertiefte Dr. Claudia Eider.

Auch Lothar Bastian und …
… und Dr. Claudia Eider warben für die Pfingstwiese.

Die SPD-Co-Fraktionsvorsitzende machte dem im Ausschuss nicht anwesenden Schnorrenberger die Pfingstwiese mit der Aussage schmackhaft, “dort kann er sich so ausbreiten, wie er möchte”. Karl-Heinz Delaveaux, dem Vorsitzenden der Fraktion FWG / BüFEP, blieb das Schlußwort vorbehalten: “das war zu erwarten: ein einstimmiger Beschluß für die Pfingstwiese”. Eisbahnbetreiber Andreas Schnorrenberger ist für die Meinungsbildung im Ausschuss “dankbar”.

Karl-Heinz Delaveaux fasste die einmütige Meinungsbildung zusammen.

Das hat eine Anfrage der Redaktion dieser Seite beim Meine-Stadt-Geschäftsführer ergeben. Ihn hat gefreut, dass Markus Schlosser rechtzeitig die Initiative ergriffen hat, um die Bedeutung der Eisbahn für das Image der Stadt und die Erhöhung der Publikumsfrequenz klarzustellen. Schnorrenberger stimmt Schlosser auch in der Bewertung zu, dass eine Eisbahn auf dem Kornmarkt eine nachhaltige Belebung der Innenstadt vom Vormittag bis zum frühen Abend bewirken würde.

Markus Schlosser hatte das Thema Eisbahn auf die Tagesordnung gesetzt.

Aber der Standort mitten in der Stadt hätte Schnorrenberger viel zusätzliche Probleme beschert. Durch einen Aufbau um den Originalebrunnen herum wäre die Gesamtfläche der Bahn spürbar beeinträchtigt worden. Auch die Teil-Refinanzierung der erheblichen Energiekosten durch das gastronomische Angebot im “Winterdorf” wäre deutlich bescheidener ausgefallen, weil es um den Kornmarkt ein gutes und vielfältiges gastronomisches Angebot gibt. All diese Probleme bestehen auf der Pfingstwiese nicht.

Andreas Schnorrenberger nahm an der Sitzung nicht teil, ist mit dem Ergebnis aber zufrieden und sieht für den Eisbahn-Standort Pfingstwiese grosses Potential.

Auch für den Standort dort könne überregional geworben werden. Und wegen der guten Verkehrsanbindung und der Vielzahl kostenloser Parkplätze sei ein starker Zuspruch aus dem Rhein-Main-Gebiet zu bewirken. Selbst der Fußweg vom Bahnhof sei nicht zu weit. Für die Aufgabe, die auf der Pfingstwiese auflaufenden Eisbahn-Nutzer*Innen nach erfolgreichem Eislaufen zum Nikolausmarkt oder in die Innenstadt zu lotsen, hat Schnorrenberger bereits Lösungen entwickelt. So könne auf einer Großbildleinwand eine Liveübertragung vom Nikolausmarkt über die Angebote und die gute Stimmung dort informieren.

Und an den Werktagen könnte ein überdimensionaler Stadtplan die Angebote in der Innenstadt ins Bild setzen. In diesem Zusammenhang denkt Schnorrenberger auch an eine Zusammenarbeit mit der städtischen BGK. So könnten an der Eisbahn für Touristen aus dem Umland verbilligte Ausfahrtickets für die Innenstadtparkhäuser ausgegeben werden, um den Besuch der Fußgängerzone zu promoten. Für Schnorrenberger ist klar: “wer aus Mainz oder Wiesbaden nach Bad Kreuznach zur Eisbahn kommt, macht diese Fahrt nicht für die maximal zwei Stunden auf dem Eis.

Diese Leute wollen dann hier bei uns mehr sehen und machen”. Daher kann sich Andreas Schnorrenberger gut vorstellen, dass auf seiner überregionalen Eisbahn-Marketing-Seite tages- oder wochenaktuell die zusätzlichen Möglichkeiten im Stadtgebiet beschrieben und verlinkt werden. “Wenn die Verantwortlichen das wollen – und auch eine angemessene Beteiligung an den Kosten leisten – kann aus der Eisbahn auf der Pfingstwiese ein Schub auch für die Innenstadt und ganz Bad Kreuznach entstehen” (Stand: 17.5.2022, 4 Uhr).

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11.05.22 – “Da kommt Vorfreude auf: Innenstadtbelebung mit Eisbahn auf dem Kornmarkt”