Aufgespiesst: Bettina Dickes besucht Faust und Mephistopheles

Die Landrätin ist eine furchtlose Frau. Das hat Bettina Dickes beispielsweise in den zurückliegenden Coronajahren bewiesen. Trotz der Bedrohung durch das Virus hat sie etwa ihre Bürger*Innenkontakte nur gering reduziert. Wer meint, der Grund dafür liege allein darin, dass das Virus viel kleiner ist, als die Landrätin, irrt. Auch an größere potentielle Gefahrenquellen traut sich Bettina Dickes nämlich heran. So besuchte sie am Montag dieser Woche Faust und Mephistopheles. Die lebensgroßen Figuren stehen seit rund 30 Jahren im Faust-Haus.

Aus der Nähe hat sie im zurückliegenden Jahrzehnt niemand gesehen. Denn die als “Weinstube” beworbene Gaststätte war lange geschlossen. Dank Mohammad Barazandeh (Wiesbaden) kehrt jetzt wieder Leben in das alte Haus ein. Und die Landrätin wollte sich rechtzeitig vor der Wiedereröffnung persönlich davon überzeugen, dass das durch Johann Wolfgang von Goethe in der Weltliteratur bekannt gemachte Duo im wirklichen Leben für Einheimische und Gäste des Landkreises ungefährlich ist.

Natürlich wußte Bettina Dickes, dass der überall auf dem Globus als einer der Köpfe der deutschsprachigen Dichtung geschätzte Frankfurter die Personifizierung des Teufels-Werkes nicht als prinzipielle Eigenwertigkeit gesehen hat. Sondern lediglich als Katalysator zur Freisetzung menschlicher Anstregnung auf das Gute hin. Verständlicher ausgedrückt: eigentlich war die Landrätin angesichts des Mephistopheles nicht in Gefahr. Sondern hat lediglich Motivation getankt, um in der nächsten Kreistagssitzung wieder viele gute Beschlüsse durchzubringen.