Und es gibt sie doch: spielende Kinder in den Ferienspielstrassen

Seit zwei Jahren werden auf Abschnitten dreier Bad Kreuznacher Strassen sogenannte “Ferienspielstrassen” veranstaltet. Initiiert hatte das Projekt Stadtratsmitglied Annette Thiergarten (Grüne). Trotzdem diese Seite mehrfach ins Bild setzte, dass eine Nutzung fast ausschließlich im Zusammenhang mit Sonderveranstaltungen erfolgt, bezeichnete Thiergarten das Projekt kürzlich im Ausschuss erneut als “erfolgreich”. Da dürften nicht nur Autofahrende zu einem anderen Ergebnis kommen: für durchschnittlich sechs Nutzungsstunden in der Woche werden Anwohner*Innen und Anlieger*Innen an 162 Stunden wöchentlich behindert.

Von den Kosten für Schilder, Poller und die Sonderveranstaltungen mal ganz abgesehen. Viel mehr wäre für Kinder getan, wenn deren Schulwege vor Gehweg- und Radwegparkern geschützt würden. Die Redaktion dieser Seite weist seit Jahren auf schlimmste Mißstände hin. Aber es muss wohl erst ein Unglück geschehen, bis erkannt wird, wo die Priorität kommunalen Engagements liegen sollte. In den ersten Oster-Ferientagen haben wir die drei Strassen (Rhein-, Mathilden- und Jungstrasse) zu unterschiedlichen Tageszeiten besucht – immer bei strahlendem Sonnenschein. Und nur ein einziges mal Kinder ins Bild setzen können.

Da wir ja nicht sind wie Annette Thiergarten (die die 162 Stunden ohne Kinder schlicht unterschlägt), zeigen wir das Bild aus der Jungstrasse gern. Zumal der Papa (Bild ganz unten) uns am ersten Ferientag zusicherte, seit dem er im vergangenen Jahr dorthin zugezogen sei, würden wenigstens seine fünf Kinder das Angebot regelmäßig nutzen. Und in den darauf folgenden Tagen nichts von seinen Sprösslingen zu sehen war. Aber dann am Karsamstag der Anblick, der uns natürlich gefreut hat: Jungs, die vor der Haustür auf der Strasse bolzen. Und so hoffentlich ein Talent a la Mehmet Scholl fördern.