Der Kampf um die Salinental-Thermopylen

Die Meinung unseres Redakteurs
Claus Jotzo

Die Schlacht in Mittelgriechenland an den Trachinischen Felsen im Jahr 480 vor Christus ist weltbekannt. Zunächst stellten sich wenige tausend Krieger des hellenischen Bundes dem auf bis zu 100.000 Mann geschätzten persischen Großheer unter Xerxes I. entgegen. Nach den ersten, erfolgreichen Kriegsmonaten rückten die meisten Griechen ins Hinterland ab, um die Verteidigung der Städte dort zu organisieren. Diesen Rückzug deckten 300 Spartiaten und 700 Thespier unter dem Kommando des Spartaner-Königs Leonidas, die von den Persern bis zum letzten Mann aufgerieben wurden.

Vergleiche der damaligen Örtlichkeit mit dem Felseneck im Salinental fördern erstaunliche Parallelen zutage. Wie bei den Thermopylen liegen auch an der Nahe warme Quellen in der Nähe. Und die Engstelle bei den Thermopylen maß laut Herodot etwa 15 Meter. Das ist nur etwas mehr, als am Felseneck das schmale Plateau mißt, auf dem die Bundesstrasse verläuft. Weil Bad Kreuznach nach wie vor im friedlichen Weltwohlstandsgürtel liegt, ist die Kampfaufstellung heute anders als damals nicht existentiell. Aber natürlich relevant für einige tausend Einwohner*Innen von Hallgarten, Feilbingert, Niederhausen, Norheim und Bad Münster am Stein / Ebernburg.

Die drohen über ein oder zwei Jahre abgehängt zu werden, wenn es nicht zu einer koordinierten Durchführung der im Salinental vorgesehenen Baumaßnahmen kommt. Es ist bedauerlich, dass die betroffenen und beteiligten öffentlichen Verwaltungen die Interessen dieser Bürger*Innen bisher nicht vertreten. Und erfreulich, dass die von Manfred Rapp geführte CDU-Fraktion auf diese Probleme hinweist. Es muss da eine Lösung geben. Die unterschiedlichen Bauherren (Stadtwerke, Abwasserbetrieb, Stadt und LBM) müssen im Interesse der Betroffenen eine Koordination vornehmen und so die Sperrphase so kurz wie möglich machen.