Christian Anheuser setzt Prüfauftrag für Anbau Reitschule durch

Seit drei Jahren wird in der Stadtverwaltung der Neubau einer siebten Grundschule für Bad Kreuznach vorbereitet. Doch noch immer ist nicht einmal das entsprechende Grundstück in trockenen Tüchern. Im Schulträgerausschuß führte das gestern Abend zu einer überraschenden Entscheidung. Auf Antrag von Christian Anheuser beschloss das Gremium in einer Videokonferenz mit 15 Ja- gegen 2 Neinstimmen bei einer Enthaltung die Wiederbelebung von fünf Jahre alten Plänen. Die sehen einen L-förmigen, vier Klassenräume schaffenden Anbau auf dem Grundstück der Reitschule vor.

Inhaltlich vorbereitet hatte diese vollkommen neue Initiative Gerald Kroisandt. Das FWG / BüFEP-Ausschußmitglied erinnerte an Pläne aus dem Jahr 2017, denen zufolge die Raumnot der Grundschule Hofgartenstrasse nicht durch weitere Container, sondern durch einen Erweiterungsbau auf der Wiese der Reitschule beseitigt werden solle. Christian Anheuser griff diesen Vorschlag auf und erinnerte an eine Beratung im Dienstzimmer der Oberbürgermeisterin, an der auch der damalige Schuldezernent Udo Bausch teilgenommen hatte.

Die Stadtspitze hatte Schulleitung und Elternvertreter*Innen seinerzeit einen Anbau zugesagt. Anheuser sprach diesbezüglich von einem “Wortbruch”. Denn die entsprechenden Pläne wurden nie konkretisiert. Schulamtsleiterin Grit Gigga bestätigte die Erinnerungen Anheusers: “Ich habe an diesem Gespräch teilgenommen. Das war so”. Die Anbau-Pläne sollen laut Anheuser nicht etwa den Schulneubau in Frage stellen. Sondern lediglich dafür sorgen, dass die in zwei Jahren dringend benötigten Räume dann auch zur Verfügung stehen. Beigeordneter Markus Schlosser stellte sich dem Antrag nicht in den Weg.

Sondern befürwortete einen entsprechenden Prüfauftrag. Er wies jedoch darauf hin, dass die Stadt den Anbau selbst finanzieren müsse, da mit der ADD ja ein ganz anderes Konzept abgesprochen sei. Bei Diskussion und Abstimmung wurde dann deutlich, dass im Schulträgerausschuss zwischenzeitlich Zweifel bestehen, ob die Stadtverwaltung das Neubauvorhaben noch auf die Reihe bekommt. Ausserdem wurden die Unwägbarkeiten angeführt, die sich aus dem Überfall Russlands auf die Ukraine und dem dadurch ausgelösten Kinder-Flüchtlingsstrom ergeben. Auf dem Papier ist der Ausschuss-Beschluss nur eine Prüf-Auftrag an die Stadtverwaltung.

Aber wenn es der Stadtverwaltung nicht gelingt sehr schnell Klarheit hinsichtlich eines Neubau-Standortes zu schaffen, könnte der Prüf- ruck-zuck zu einem Bauauftrag mutieren. Positiv festzuhalten bleibt, dass Schulamtsleiterin Grit Gigga eigeninitiativ den Ausschussmitgliedern Datentabellen vorstellte, die nicht Gegenstand der Beschlußvorlagen waren. Aber sehr aussagekräftige Informationen lieferten. Und in mehreren Redebeiträgen insbesondere von Schulleitungen die Probleme bei der Berechnung und Planung von Grundschulplätzen verständlich dargelegt wurden, so dass auch die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker*Innen ein konkretes Verständnis der Zusammenhänge erlangen konnten.