SPD im Zwiespalt: Henschel für Drees – Dr. Weingarten für Letz

“Die vor uns liegende OB-Stichwahl am 27. März wird für uns schwierig”, bekennt Annette Henschel in einem Facebook-Beitrag. “Wir ihr wisst, schlägt mein Herz für die SPD”. Das ist eher noch zurückhaltend ausgedrückt. Als der SPD-Stadtverband seine Kandidat*Innenliste für die Kommunalwahl 2019 aufstellte, wurde Annette Henschel als die erfolgreiche Dr.-Heike-Kaster-Meurer-Wahlkampfmanagerin des Jahres 2014 gefeiert. Nachdem die Amtsinhaberin (ohne Henschels verantwortliche Wahlkampfhilfe) vor zehn Tagen bereits im ersten Wahlgang scheiterte, sieht sich Henschel – wie tausende andere SPD-Wähler*Innen, vor die Alternative gestellt, Sabrine Drees (CDU) oder Emanuel Letz (FDP) zu wählen. Denn “nicht wählen gehen, geht gegen meine Grundprinzipien”.

Also hat sich Annette Henschel “mal hingesetzt und Vor- und Nachteile aufnotiert”. Dabei kommt Henschel für sich persönlich zu dem Ergebnis, dass Sabine Drees sich eher ein eigenes Bild kommunaler Probleme schaffen wird, als ihr Mitbewerber. Henschel räumt ein, dass auch der Frauenbonus ihre Wahlentscheidung für Drees beeinflußt. Emanuel Letz wirft sie “kaum bis keine Erfahrung auf kommunaler Ebene” vor. Für den SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Joe Weingarten sind das keine relevanten Argumente. In einer Presseerklärung ruft Dr. Weingarten ganz im Sinne der Ampel-Koalitionen auf Landes- und Bundesebene dazu auf, den FDP-Kandidaten zu wählen. Der SPD-MdB hält “drei CDU-Leute im Stadtvorstand” nicht gut für Bad Kreuznach. Und traut Letz zu “unabhängig und sachlich” mit den Problemen in der Nahe-Metropole umzugehen. Emanuel Letz werde “Lösungen im Konsens suchen”.