4 Tore, 5 x Narrhallamarsch: Mainz siegt hochverdient gegen Bielefeld

Einen hochverdienten 4:0 (1:0)-Heimsieg hat der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag gegen Arminia Bielefeld einfahren können. Mit dem schnellsten Tor der laufenden Bundesligasison gings schon nach 28 Sekunden los. Jonny Burkardt verwandelte eine Hereingabe von Silvan Widmer per Direktabnahme. 14 Minuten später tönte der Narrhallamarsch erneut durch die MEWA Arena. Allerdings zählte das Tor nicht. Was weder der ausgezeichneten Stimmung im Stadion noch der Mainzer Spielfreude schadete. Auch ohne weiteres Tor in der ersten Halbzeit wurde diese vom Mainzer Team überlegen und chancenreich gestaltet.

Der FSV zeigte sich nur drei Tage nach der unglücklichen Heimniederlage gegen den BVB gut erholt. Was auch an den fünf personellen Veränderungen gelegen haben mag, die Trainer Bo Svensson vorgenommen hatte. So rückten Alexander Hack, Aarón, Dominik Kohr, Jean-Paul Boëtius und Jae-sung Lee für Andy Lucoqui, Kevin Stöger, Marcus Ingvartsen, Niklas Tauer (Kopfverletzung) und Anton Stach (5. Gelbe) in die Startelf. Während die Gäste zur Pause zweimal wechselten, hatten die 05er auch nach Wiederbeginn das Heft des Handelns in der Hand. Und in der 49. Minute die große Gelegenheit, endlich auf 2:0 zu stellen.

Eine Hereingabe von Widmer landete erneut bei Burkardt, der das Leder aus sechs Metern an die Latte setzte. Es blieb eine umkämpfte, lange chancenarme Partie, die, wenngleich die Gastgeber meist den Ton angaben, auf Messers Schneide stand. Für den FSV verpasste nach einer knappen Stunde Onisiwo, der einen Abwehrschnitzer der Arminia nach langem Einwurf von Widmer nicht nutzen konnte – der Österreicher setzte den Ball in dieser Szene freistehend über das Gehäuse (60.). Auf der gegenüberliegenden Seite versuchte sich Robin Hack wenig später aus gut 20 Metern, verzog jedoch ebenfalls deutlich (62.).

Danach aber drehten die Mainzer auf und ließen keine Fragen mehr offen: In der 65. Minute kam der zehn Minuten zuvor für Lee ins Spiel gekommene Leandro Barreiro nach einem Körperkontakt mit Manuel Prietl im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Zwayer überlegte nicht lange und entschied folgerichtig auf Strafstoß für die Mainzer: Kapitän Niakhaté blieb cool und ließ Arminia-Keeper Stefan Ortega keine Chance – 2:0 (65.). Danach wurde diese Partie dann zu einer ganz klaren Angelegenheit: Zwar verpasste Barreiro das 3:0 nach einem überragenden Onisiwo-Solo (69.). Zwei weitere Foulelfmeter entschieden die Begegnung wenig später aber dennoch.

Zunächst traf Burkardt zum Zweiten und ebenso souverän wie zuvor sein Kapitän nach einem erneuten Foul an Barreiro (75.). Das Eigengewächs wurde im Anschluss durch Ingvartsen ersetzt, der sich nur vier Minuten später gleich zwei Scorerpunkte sichern sollte: Nach einem weiteren Foul von Prietl trat der Däne selbst an und netzte zum 4:0 in den Torwinkel ein (79. Minute). Dies war der 36. in Folge verwandelte 05er-Strafstoß im Oberhaus – eine beispiellose Serie. Die Partie war damit endgültig entschieden, und das Ergebnis nach dem Verlauf des zweiten Durchgangs auch in dieser Höhe verdient. Die letzte Gelegenheit bot sich in der Schlussphase dem eingewechselten Andy Lucqoui, der per Kopf an Ortega scheiterte.

Mußten die Fans nach dem Heimspiel gegen Dortmund die eigene Mannschaft noch mit “Ihr wart besser als der BVB”-Sprechchören trösten, klang gestern in den letzten Spielminuten “Oh, wie ist das schön” durchs Stadion. Durch den klaren Sieg schraubt das Svensson-Team das Punktekonto nach 26 absolvierten Partien auf 37 in die Höhe und dürfte mit dem Abstiegskampf endgültig nichts mehr zu tun haben in der laufenden Saison. Nach der Länderspielpause sind die 05er am Sonntag den 3. April (17.30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach gefordert. Das nächste Heimspiel steigt erst am 16. April gegen den VfB Stuttgart. Dann hat diese Mannschaft wieder mal ein ausverkauftes Stadion verdient.

Quelle und Bilder: FSV Mainz 05