Grüne Stadtratsmitglieder rufen zur Wahl von Sabine Drees (CDU) auf

Ist das die Vorentscheidung der OB-Stichwahl? Die große Mehrzahl der Mitglieder der Stadtratsfraktion von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN hat gestern in einer Pressemitteilung zur Wahl von Sabine Drees (CDU) aufgerufen. Sechs der acht grünen Stadtratsmitglieder (Lothar Bastian, Hermann Bläsius, Heike Fessner, Hermann Holste, Andrea Manz und Annette Thiergarten) sowie Finanzausschussmitglied Ozan Sat haben die grüne Wahlempfehlung gezeichnet. Darin rufen die Grünen zunächst auf, “am 27.3. zur Wahl zu gehen”. Denn diese Wahl stelle Weichen für Bad Kreuznachs Zukunft. Die werden wie folgt beschrieben:

“Als Grüne brauchen wir eine Stadtspitze, die sich stark macht für Klimaschutz, nachhaltige Stadtentwicklung zum Wohle aller, gleichberechtigte Mobilität, Stärkung von Tourismus und Wertschätzung von Kultur und Ehrenamt wie auch für eine umsichtige Jugend-, Familien- und Sozialpolitik. „Bei Frau Drees stellen wir in wichtigen Punkten Schnittmengen für eine zukünftige Zusammenarbeit fest“, so die Fraktionsvorsitzende Andrea Manz. Ebenso braucht es eine sachorientierte Moderation im Stadtrat wie auch diplomatisches Geschick und Stil. „Das trauen wir ihr zu. Und ganz klar: dem Stadtvorstand muss eine Frau angehören.“

Die grünen Stadtrats- und Ausschussmitglieder gehen davon aus, dass die CDU-Kandidatin ihre beruflich erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen in Bezug auf ökologische Nachhaltigkeit in Bad Kreuznach gut und zügig umsetzen wird. Lothar Bastian stellt dazu fest: „Der Klimawandel schreitet auch in unserer Stadt schnell voran, deshalb brauchen wir jemanden an der Stadtspitze, der nicht nur darüber redet, sondern auch konkrete Maßnahmen umsetzt“. Sabine Drees habe aufgrund ihrer Erfahrung in interkommunaler Zusammenarbeit hierfür das größere Potential, so die aufgeführten Funktionsträger*Innen der GRÜNEN.

Aus den Reihen der FDP wird die Bedeutung des grünen Stichwahlaufrufes relativiert. Bereits das Wahlergebnis gegen die Amtsinhaberin vom 13. März 2022 zeige, dass grüne Wähler*Innen sich eine eigene Meinung zum Bewerber*Innenangebot gemacht hätten. Daher seien bei der Stichwahl keine wesentlichen Veränderungen im Wahlverhalten zu erwarten. “Die im Vergleich zur Kommunalwahl dramatisch gesunkene Wahlbeteiligung zeigt, dass sich der große Teil grüner Wähler*Innen, was inhaltlich nachvollziehbar ist, nur mit einer eigenen Kandidatin identifizieren kann”, so die übereinstimmende Einschätzung aus mehreren Hintergrundgesprächen. Eine offizielle Stellungnahme lag der FDP lag bei Redaktionsschluß nicht vor.