Blasrohr-Tierschänder weiter aktiv

Erst am vergangenen Freitag (18.2.2022) wurde der mit einem Blasrohr-Pfeil attackierte Schwan nach liebevoller Pflege in der Natur-und Wildtierhife Waldalgesheim wieder in die Freiheit entlassen. Bereits am Sonntag (20.2.2022) ging bei der Natuschutzgruppe Nahe des Tierschutzvereines Mensch und Tier (M.u.T.) Bingen e.V. die nächste Beobachtung einer Tierschändung ein. Wieder wurde ein Wassertier mit Pfeil im Körper gemeldet. Erneut sollte es ein Schwan sein, der im Bereich des Mühlenteichs gesichtet wurde. Diesmal rückte auch die Freiwillige Feuerwehr aus und versuchte einen Schwan zu fangen.

Der Tierfreund suchte von der Kirschsteinanlage flußaufwärts das Badewörth ab. Und wurde im Kurpark fündig. Der Pfeil (heller Fleck) steckt auf der rechten Seite im Gefieder der Nilgans.

Anders als den ehrenamtlichen Profis von Mensch und Tier gelang dies aber nicht. Die Feuerwehr brach den Einsatz daher ab. Ein Schlauberger verbreitete daraufhin die Behauptung, ein Schwan sei leichter an Land als auf Wasser zu fangen. Nur zur Info: 1. das mag sein. Aber Schwäne halten sich, anders als die mit ihnen eng verwandten Enten, nur sehr selten an Land auf. Darauf zu warten käme also einem Im-Stich-Lassen des gequälten Tieres gleich. 2. Selbstverständlich ist es möglich Schwäne im Wasser zu fangen. Wenn man die Rettungsmaßnahme wie die ehrenamtlichen Profis von der Naturschutzgruppe Nahe entsprechend vorbereitet (diese Seite berichtete am 7.2.2022).

Was einen hohen personellen und zeitlichen Aufwand bedeutet. Den können Feuerwehr und Polizei wegen ihrer sonstigen Verpflichtungen nicht leisten. Weshalb da erfahrene Freiwillige aus dem Tierschutzbereich die realistische Alternative sind. Eine solche Person, die namentlich nicht genannt werden möchte, hat genau das gemacht: Einsatz gezeigt. Und sich am gestrigen Montag auf dem Badewörth wieder auf die Suche nach dem Tier mit dem Pfeil gemacht. Dessen zeitaufwändige Suche ergab am Montagmittag: bei dem von Passanten gesichteten gepfeilten Tier handelt es sich nicht um einen weiteren Schwan, sondern um eine Nilgans.

Oder zumindest ist jetzt auch eine mit Pfeil beschossene Nilgans bekannt. Wie Jutta Beiser von der Naturschutzgruppe Nahe berichtet, war eine Fotoaufnahme aus der Nähe nicht möglich, weil das Tier “verständlicherweise sehr panisch ist”. Damit steht fest: der oder die Blasrohr-Tierschänder(in) sind weiter aktiv. Die Redaktion dieser Seite hat dies zum Anlaß genommen beim Polizeipräsidium Mainz an die bereits am 9.2.2022 an die hiesige Kripo gerichtete Anfrage und deren Beantwortung zu erinnern. Denn unzählige Leser*Innen möchten wissen, was sie beitragen können, um bei der Ermittlung des oder der Täter*Innen zu helfen.

Lesen Sie zum Thema auch auf dieser Seite:

18.02.22 – “Schwänin schwimmt wieder gesund und munter auf dem Ippesheimer See”
13.02.22 – “Die vom Pfeil befreite Schwänin hat sich prächtig erholt”
07.02.22 – “Mit Pfeil attackierter Schwan vom Ippesheimer See gerettet”