Städtischer Bauhof verliert den Auftrag fürs Leeren der gelben Tonnen

Im Wirtschaftsplan des städtischen Bauhofes fürs kommende Jahr klafft unter der Einnahmeposition „Erlöse aus Abfallbeseitigung 19 %“ eine Lücke. Wo in diesem Jahr noch 290.000 Euro angesetzt waren, ist für 2026 ein Nullinger vermerkt. Einige Mitglieder des Finanzausschusses, der sich am gestrigen Dienstagnachmittag (4.11.2025) mit dem Thema beschäftigte, glaubten an einen Druck- oder Eingabefehler. Denn an dieser Stelle des Zahlenwerkes werden jene Beträge vermerkt, die der Bauhof seit Jahrzehnten für das Einsammeln der gelben Säcke und das Leeren der gelben Tonnen („Grüner Punkt“) im Stadtgebiet kassiert.

Diese Einfahrt zum Bauhof der Stadt werden ab dem 1.1.2026 keine Müllautos mehr nehmen. Die Ära der Bad Kreuznacher „Müllkutscher“ endet am 31.12.2025.

Tatsächlich steht die Null fürs kommende Jahr in voller Absicht. Denn die Ära der Bauhofes als die Zentrale der Äschemänner der Stadt endet am 31.12.2025. Schon vor gut sieben Jahren hatte der in der Heidenmauer ansässige Dienstleistungsbetrieb der Stadt den Auftrag für die Leerung der schwarzen, blauen und braunen Tonnen an den Kreis verloren. Und nur noch die Leichtmüllfraktion eingesammelt. Als Subunternehmer zunächst von Veolia. Und dann von Remondis. Der Großkonzern möchte den auslaufenden Vertrag mit der Stadt nicht verlängern. Sondern den Inhalt von gelben Säcken und Tonnen ab dem 1.1.2026 selbst einsammeln.

Das gab Bauhof-Leiterin Mareike Näher bei der Vorstellung des Bauhof-Wirtschaftsplanes für 2026 bekannt. Der Stadt kommt dieser historische Einschnitt erstaunlicher Weise sogar gelegen. Denn drei der Müllkutscher, die die beiden letzten städtischen Müllfahrzeuge durchs Stadtgebiet steuern, gehen im kommenden Jahr in Rente. Es muss also trotz des erheblichen Auftragsrückganges niemand entlassen werden. Dazu kommt eine finanzielle Entlastung im investiven Bereich. Wäre der Sub-Vertrag verlängert worden, müsste mindestens eines der Müllfahrzeuge innerhalb der neuen dreijährigen Vertragslaufzeit ersetzt werden.

Kosten: rund 250.000 Euro. Wenn die Müllkonzerne dann 2028 den Auftrag nicht erneut an den Bauhof vergeben hätten, würde eine neue teure Maschine arbeitslos auf dem Bauhofgelände herumstehen. Aus diesem Grund dürfte die Trennung auch von Dauer sein. Denn das beschriebene Investitionsrisiko besteht in Zukunft dauerhaft fort, weil Remondis, Veolia und Co nur Dreijahresverträge anbieten können, da sie selbst von DSD Grüner Punkt immer nur mit Vereinbarungen dieser Laufzeit ausgestattet werden. Die beiden noch im Besitz des Bauhofes befindlichen Müllautos sollen verkauft werden.