Schulsport auf dem Wasser („Sportrudern“) bietet das Lina-Hilger-Gymnasium schon seit Jahren für Schüler*Innen der Oberstufe in Zusammenarbeit mit dem CRV an. Für beide Partner, den Creuznacher Ruderverein und die Schule eine Win-win-Situation. Bis gestern Nachmittag. Da war ein gutes Dutzend Pennäler in drei CRV-Ruderbooten auf dem Mühlenteich unterwegs. Eines der Boote drehte aus noch nicht bekannten Gründen nicht im eher ruhigen Seitenarm Nahe. Sondern fuhr an der Elisabethenquelle vorbei in den Fluss.

Dort teilt seit rund 25 Jahren eine im Karlsruher Institut für Technologie (KTI) wissenschaftlich aufwändig berechnete Unterwasser-Betonstruktur („Nase“) aus Hochwasserschutzgründen das Nahewasser in zwei Ströme auf. Die Hydrologie dort ist komplex. Und bei Starkwasser selbst für geübte Wassersportler gefährlich. Die sich aus diesem Grund dort fernhalten. Die Schüler verloren in Höhe des Elisabethenwehres die Kontrolle über das Boot. Über deren Rettung hat tourismusbeitrag-so-nicht.de gestern ausführlich berichtet.
Dabei wurden zwei Fragen von vielen Leser*Innen, auch in den Sozialen Medien, immer wieder aufgeworfen: warum waren die jungen Leute teils in kurzen Hosen und leichter Bekleidung unterwegs? Bei Lufttemperaturen von nur knapp über 10 Grad. Und wo waren die Lehr- bzw Aufsichtspersonen? Das Schicksal des Rudesbootes wurde lediglich im Polizeibericht kurz erwähnt. Weil er seit vielen Jahren Freizeitboote auf Nahe und Mühlenteich anbietet, wurde Armin Göckel („Ad Opticum“) kurz nach dem Bekanntwerden des Unglückes über das Kentern eines „seiner“ Boote informiert.
Weil er sein Optikergeschäft vis-a-vis des CRV-Stegs neben der Mühlenteichbrücke betreibt, wusste Armin Göckel sofort, um welche Boote es sich tatsächlich handelt. Und machte sich unverzüglich auf die Suche nach dem abgetrieben Ruderboot. Zusammen mit einem Helfer fand er es schließlich am Naheuferweg Richtung Landfuhrbücke und sicherte es. Leider wurde dabei ein gebrochener Rumpf festgestellt. Wenn sich diese vorläufige Einschätzung bestätigt, entstand ein Schaden im niedrigen fünfstelligen Bereich.
