Mirko Helmut Kohl folgt auf Markus Schlosser als städtischer Beigeordneter

Nach einem Wahlkrimi in drei Akten steht fest: Mirko Helmut Kohl (CDU) folgt am 1.5.2026 auf Markus Schlosser als städtischer Beigeordneter. Die Entscheidung fiel in der Stadtratssitzung am gestrigen Donnerstagabend (30.10.2025) um 19:26 Uhr im dritten Wahlgang. In dem setzte sich Kohl in einer Kampfkandidatur gegen Jan Christmann (CDU) mit 22 zu 20 Stimmen durch. Eine der 43 abgegebenen Stimmen war ungültig. Die rund 50 Zuschauer*Innen im überfüllten Stadtratssitzungssaal erlebten einen spannenden, fast eineinhalb Stunden langen, vom Oberbürgermeister geleiteten Wahlvorgang.

Wahlsieger Mirko Helmut Kohl mit Lebensgefährtin Petra Bürkle.

Emanuel Letz gab zunächst eine Reihe von Erläuterungen zur Vorgehensweise. Und rief dann die Stadtratsfraktionen zur Abgabe von Wahlvorschlägen auf. SPD, AfD, FDP, Freie Wähler und Linke verzichteten. Die CDU-Fraktion schlug Jan Christmann vor. Die grüne Stadtratsfraktion schickte ihre Fraktionsvorsitzende Juliane Rohrbacher-Staaden ins Rennen. CDU-Fraktionsmitglied Mirko Helmut Kohl wurde von Karl-Heinz Delaveaux (Fraktion FWG / BüFEP) benannt. Gerhard Merkelbach, der Fraktionsvorsitzende der Fairen Liste, proklamierte Amtsinhaber Markus Schlosser für eine Wiederwahl.

Der Stimmzettel für die beiden ersten Wahlgänge

In geheimer Wahl entfielen von 43 Stimmen (CDU-Ratsherr Norbert Welschbach weilt im Erholungsurlaub vor einer OP) 19 auf Christmann, 12 auf Kohl, acht auf Rohrbacher-Staaden und vier auf Markus Schlosser. 22 Stimmen wären für einen Wahlsieg nötig gewesen. Dieses Ergebnis zeigt neben den höchst unterschiedlichen personalpolitischen Vorstellungen der Fraktionen vor allem eines auf: die Anfang Mai diesen Jahres verkündete Koalition aus CDU (12 Sitze), SPD (acht Sitze) und FDP (fünf Sitze) konnte ihre deutliche nummerische Mehrheit wegen der Zerrissenheit der Christdemokraten nicht erfolgreich in der Wahlurne umsetzen.

Der Stimmzettel für die Stichwahl (dritter Wahlgang)

Der nach einer Beratungspause durchgeführte zweite Wahlgang bestätigte im Wesentlichen das Ergebnis des ersten. Jan Christmann verbesserte sein Ergebnis auf 20 Stimmen, Mirko Helmut Kohl seines auf 13. Juliane Rohrbacher-Staaden erhielt sieben Stimmen. Auf Markus Schlosser entfielen drei. Im dritten Wahlgang kam es dann zur Stichwahl zwischen den Christdemokraten Christmann und Kohl. Zuvor wurde die Sitzung erneut für eine Beratungspause unterbrochen, in der es zu inner- und interfraktionellen Gesprächen kam. Ausgezählt wurde dann das eingangs geschilderte Ergebnis.

Laura Ludwig und Patrick Bruns zählten die drei Wahlgänge aus. Wahlleiter OB Letz überwachte den Vorgang.

Das nahelegt, dass Kohl von Stadtratsmitgliedern der CDU, der AfD, der Grünen, der Fairen Liste, der Freien Wähler, der FWG, der BüFEP und einem Mitglied der Fraktion Linke / PBK gewählt wurde. Während Christmann von den Stadtratsmitgliedern der FDP, der SPD und der Mehrheit der CDU gewählt wurde. In seinen ersten Worten nach der Wahl dankte Mirko Helmut Kohl seinen drei Mitbewerber*Innen und ganz ausdrücklich seinem Amtsvorgänger für die geleistete Arbeit. OB Letz beeilte sich daraufhin festzustellen, dass Schlosser noch amtlich verabschiedet werde (weitere Berichte in der heutigen Ausgabe, Kommentar folgt).