Kauzenburg: fristlose Kündigung gegen Schneider-Catering wohl ohne Chance

Von Gerd Cremer

Schon lange sind Mike und Massimo Schneider mit ihrem Catering eine überregionale Größe. Und ein positives Aushängeschild für das Naheland. Als die beiden im Jahr 2019 die Kauzenburg als Pächter übernahmen, waren die Verhältnisse dort zuvor im Umfeld über Jahre schlimm (siehe untenstehend verlinkte Berichterstattung von tourismusbeitrag-so-nicht.de aus 2018). Optisch steht die Burg jetzt viel besser da. Ein wichtiger Pluspunkt: der Burggarten, der im Sommer bewirtschaftet wird. Und Einheimischen wie Touristen einen gastronomisch garnierten einmaligen Blick über Stadt und Land bis weit hinein nach Rheinhessen ermöglicht.

Noch vor 15 Jahren fanden im Rittersaal der Kauzenburg bundesweit beworbene Fressorgien statt. Heute werden dort Firmenjubiläen, Geburtstage und Hochzeiten gefeiert.

An Stelle der bundesweit beworbenen mittelalterlichen Fressgelage im Rittersaal sind es in den vergangenen Jahren Hochzeiten, Geburtstags-, Firmen- und andere Feierlichkeiten, die auf dem Kauzenberg stattfinden. Im vergangenen Jahr bekam die Kauzenburg neue Eigentümer. Die wollen die Schneiders loswerden, weil sie große Pläne mit der Burg haben. Wo sich derzeit der Burggarten und auf den Flächen drumherum sollen Hotel-Türme gebaut werden. Die neuen Eigentümer gingen bedacht vor. Und sperrten die über Jahrzehnte praktisch öffentlich genutzten Parkplätze mit Baumstämmen ab. Der Streit auch darüber führte zu einer fristlosen Kündigung des Pachtvertrages der Schneiders für die Burg.

Am gestrigen Dienstagmittag (28.10.2025) wurde dieser Rechtsstreit vor dem Landgericht Bad Kreuznach verhandelt. Zwar wird das Urteil erst in einigen Wochen verkündet. Aber die Vorsitzende Richterin Susanne Telscher-Kolb deutete deutlich an, dass die fristlose Kündigung wohl nicht durchgeht. Weil die Begründung einfach nicht trägt. Die Burgeigentümer, vor Gericht durch Werner Lorenz repräsentiert, machten weitere Vorschläge, die sämtlich auf eine Beendigung des Pachtverhältnisses im Jahr 2029 hinauslaufen. Darauf haben sich Mike und Massimo Schneider nicht eingelassen. Weil ihnen der Pachtvertrag die Möglichkeit gibt, noch bis 2039 auf der Burg zu residieren.

Zur Not auch ohne Parkplätze. Für die fordern Lorenz und Co. rund 1.100 Euro im Monat. Nach Einschätzung der Richterin eine durchaus angemessene Summe. Mike Schneider stellte dazu fest, dass er weder alle rund 100 Plätze benötigt noch das ganze Jahr hindurch. Eine Einigung konnte auch in diesem Punkt vor Gericht nicht erzielt werden. Darüber werden die Parteien außergerichtlich weiter verhandeln. Wie über eine Forderung von Werner Lorenz bezüglich der Gebäudeunterhaltung. Die ist laut Pachtvertrag von den Pächtern zu leisten. Und nach Einschätzung von Werner Lorenz ist, vor allem beim Dach, diesbezüglich einiges zu tun (weiterer Bericht folgt).