Mainz 05 gewinnt erstes Heimspiel in der UEFA Conference League mit 1 zu 0

Geglückte Heimpremiere in der UEFA Conference League für den 1. FSV Mainz 05. Die Rheinhessen haben am zweiten Spieltag der Ligaphase ihren zweiten Sieg eingespielt. Gegen HSK Zrinjski Mostar gewannen die 05ER knapp, aber verdient mit 1:0. Das Tor des Tages erzielte Nelson Weiper bereits Mitte der ersten Halbzeit (24.). Die 05ER kontrollierten die Partie über 90 Minuten gegen defensiv eingestellte und ab der 37. Minute in Unterzahl agierende Mostarer und ließen keine Torchancen der Gäste aus Bosnien-Herzegowina zu. Offensiv fehlten dem FSV aber zündende Ideen und Genauigkeit, um die zuweilen zähe Partie auch vom Ergebnis her klarer zu gestalten.

Mit sechs Punkten belegen die 05ER aktuell den sechsten Platz der Conference-League-Tabelle. Bis auf Mittelfelddauerbrenner Kaishu Sano und Defensivakteur Dominik Kohr brachte Cheftrainer Bo Henriksen im Vergleich zur knappen Niederlage gegen Leverkusen eine fast komplett neue Startelf auf den Platz in der MEWA ARENA. Robin Zentner kehrte wieder ins Tor zurück, vor ihm verteidigte die defensive Dreierreihe um Kacper Potulski, Andreas Hanche-Olsen und Kohr. Kaishu Sano und Lennard Maloney bildeten diesmal die Doppelsechs, Kapitän Silvan Widmer und Sota Kawasaki beackerten die Außenbahnen, vorne sollten William Boving, Weiper und Ben Bobzien für Gefahr sorgen.

Danny da Costa, Benedict Hollerbach und Stefan Bell standen aus Gründen der Belastungssteuerung nicht im Kader. Mit Frische und Energie auf dem Platz ging der FSV die Partie an, unterstützt von einer erneut lautstarken Heimkulisse. Die 05ER kontrollierten das Geschehen mit und gegen den Ball und erspielten sich bereits in den ersten sechs Minuten zwei gute Chancen. Erst verfehlte Kawasaki aus 18 Metern das Tor nur knapp, kurz danach Hanche-Olsen per Freistoß. Die Gäste aus Bosnien-Herzegowina beschränkten sich in der Anfangsphase vor allem auf die Verteidigung des eigenen Tores.

Die Rheinhessen hatten mehr Ballbesitz und fanden auch immer wieder gute Räume. Auf der Suche nach der entscheidenden Lücke war aber, abgesehen von den beiden Möglichkeiten zu Beginn, immer noch ein Abwehrbein von Zrinjski dazwischen. Nach der Mainzer Anfangsoffensive beruhigte sich das Geschehen etwas. Dem FSV fehlte die Genauigkeit im Ballvortrag, während die Gäste sich nun etwas mehr akklimatisiert hatten. Die Mainzer Führung lag in dieser Phase nicht in der Luft und war dennoch mehr als verdient. Widmer hatte sich nach starker Balleroberung von Hanche-Olsen auf der rechten Seite durchgesetzt und Bobzien im Rückraum gefunden.

Das Eigengewächs legte auf seinen Sturmkollegen Weiper ab, der die Kugel aus kurzer Distanz im zweiten Versuch unterbrachte (24.). Die Führung tat den Gastgebern sichtbar gut, die nun wieder druckvoller und dynamischer agierten – kontrolliert, immer wieder offensive Nadelstiche setzend und ab der 37. Minute sogar in Überzahl. Igor Savic hatte Bobzien im Mittelfeld mit offener Sohle in die Kniekehle getreten. Schiedsrichter Jamie Robinson aus Nordirland zögerte keine Sekunde und zeigte dem Zrinjski-Akteur berechtigterweise glatt Rot. Es blieb nach weitestgehend einseitigen 45 Minuten bei der hochverdienten, aber knappen 1:0-Halbzeitführung für die 05ER.

Defensiv weiterhin stabil bleiben und vorne noch mehr Gefahr erzeugen: der Auftrag an die Henriksen-Elf für den zweiten Durchgang war klar. Diesen ging der FSV personell unverändert an und hätte nach fünf Minuten das zweite Tor nachlegen müssen. Im Getümmel gelang es den FSV-Akteuren nicht, den Ball nach einer Ecke aus kurzer Distanz über die Linie zu drücken. Auf der Linie konnte Zrinjski-Verteidiger Kerim Memija die Szene letztendlich glücklich klären. Der FSV kontrollierte das Geschehen und drängte auf ein zweites Tor. Widmer mit einem Weitschuss und Maloney nach Vorarbeit von Kohr waren jedoch nicht erfolgreich (57./58.).

Mit einem Dreifach-Wechsel gingen die Rheinhessen die letzten rund 25 Minuten an, um die drei Punkte unter Dach und Fach zu bringen. Daniel Gleiber, Paul Nebel und Armindo Sieb ersetzten Weiper, Sano und Boving. Die Partie blieb aber weitestgehend ereignisarm. Den Rheinhessen fehlten die zündenden Ideen in der Offensive, Mostar beschränkte sich in Unterzahl auf die Verteidigung und fand offensiv kaum noch statt. Für die Schlussviertelstunde ersetzte Phillipp Mwene auf der linken Außenbahn Kawasaki.

Ein Pfiff von Schiedsrichter Robinson sorgte nach 78 Minuten wieder für Jubel unter den Mainzer Anhängern in einer nun zähen Partie. Gleiber war im Strafraum zu Boden gegangen. Jedoch schaltete sich der Videoschiedsrichter vor der Ausführung ein und Robinson nahm den möglichen Strafstoß nach Ansicht der Bilder wieder zurück, weil tatsächlich kein Foulspiel vorlag. Die Führung hing weiterhin am seidenen Faden. Zentner musste sich nach einem Freistoß erstmals auszeichnen. Weil auch Nebel und Maloney nichts aus ihren Möglichkeiten machten, mussten die 05-Fans unter den 30.200 Zuschauern in der MEWA ARENA weiter um den Sieg zittern.

Die 05ER erhöhten in der Schlussphase nochmal den Druck. Kohr, erneut Maloney und Widmer brachten den Ball aber ebenfalls nicht im Tor von Goran Karacic unter. Es blieb beim verdienten Mainzer 1:0-Sieg. Weiter geht es für die 05ER am Sonntag (17:30 Uhr, live auf DAZN & 05ER.fm) in der Bundesliga mit einem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart, auf den man auch am Mittwoch, 29. Oktober (18 Uhr, MEWA ARENA) im DFB-Pokal trifft. In der Conference League wartet am 6. November (18 Uhr) gegen den AC Florenz erneut ein Heimspiel auf den FSV.

Quelle und Bilder: FSV Mainz 05