OB: Gesprächstherapie soll Probleme im Stadtjugendamt lösen helfen

Seit dem 1.9.2025 ist Oberbürgermeister Emanuel Letz aufgrund der vom Stadtrat genehmigten Änderung des Dezernatsverteilungsplanes nicht mehr für das Stadtjugendamt zuständig. Die Anfrage der SPD-Stadtratsfraktion zur „Aktuellen Situation des Jugendamtes“ hat gleichwohl nicht der neue Jugenddezernent Markus Schlosser beantwortet, sondernd er OB höchst persönlich. Und wenig verwunderlich kommt Letz zu einem positiven Ergebnis: „die genannten Maßnahmen zeigen unser Engagement, die personellen und strukturellen Herausforderungen im Jugendamt zu bewältigen“. Welche das sind, lässt sich vor allen an der Zahl der Überlastungsanzeigen aus dem Stadtjugendamt zeigen.

Im vergangenen Jahr wurde das 100jährige Bestehen des Stadtjugendamtes gross gefeiert. In diesem Jahr hagelt es Überlastungsanzeigen.

Während diese in der Amtszeit der Letz-Vorgängerin Dr. Heike Kaster-Meurer einstellig blieb, lagen bis zum September diesen Jahres bereits 31 vor. 16 aus der Verwaltung und 15 aus dem Bereich der Kindertagesstätten. Als von den Beschäftigten in den Überlastungsanzeigen angegebenen Hauptgründen benennt Emanuel Letz fünf Punkte. So die räumliche Herausforderungen (z.B. Großraumbüros, Baulärm, fehlende Besprechungsräume), eine personelle Unterbesetzung und Zeitverluste durch Einarbeitung neuer Kolleginnen und Kollegen, fehlende Digitalisierung und unzureichende technische Ausstattung.

Dazu wird der Zeitdruck angeführt, der durch steigende Fallzahlen, gesetzliche Fristen und externe Vorgaben entsteht. Schließlich werden die Abgänge langjähriger Mitarbeitender in der Abteilung 513 (Soziale Dienste und Sonderdienste) angeführt. Als bereits getroffene Gegen-Maßnahmen führt der OB seine monatlichen Rücksprachen mit dem Amtsleiter und den Abteilungsleitungen, die Einrichtung einer offenen OB-Sprechstunde für Mitarbeitende sowie einer gesonderten Sprechstunde für den Bereich Kitas und die Unterstützung durch die Personalabteilung (einschließlich zeitnaher Vorstellungsgespräche für alle ausgeschriebenen Stellen) an.