„Ischa Freimaak“ heißt es derzeit in Bremen – Karl-Heinz Delaveaux ist dabei

Er wird in den Geisteswissenschaften regelmäßig als letzter Universalgelehrter bezeichnet. Und prägte mit seinem Lebensstil das Motto „Reisen bildet“: Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716), der sein Erwachsenenleben lang ständig in Deutschland und Europa unterwegs war. Ganz so weitschweifig ist die Reisetätigkeit von Stadtratsmitglied Karl-Heinz Delaveaux (FWG e.V.) nicht. Aber auch er kommt viel rum. Wobei sich sein Ehrgeiz in den letzten 15 Jahren schwerpunktmäßig auf Reiseziele im In- und Ausland richtet, die Volksfeste veranstalten. So besuchte Delaveaux vor 14 Tagen den Cannstatter Wasen. Und ist in dieser Woche auf dem Bremer Freimarkt.

Wer Bremen besucht, kommt nicht drumherum den Stadtmusikanten seine Referenz zu erweisen.

Von dort bringt er eine ganze Reihe neuer Eindrücke und Informationen mit. U.a. die, dass man sich nicht nur in Bad Kreuznach große Gedanken um die Eröffnungszeremonie von traditionsreichen Großveranstaltungen mit Freizeitcharakter macht. Wobei in der Fremde erkannt wurde, dass weniger manchmal mehr ist. So reichen den Bremern zur Eröffnung ihres Volksfestes drei Böllerschüsse. Während in Bad Kreuznach sieben abgegeben werden. Was wohl mit der intensiveren und längeren Militärerfahrung der Nahemetropole im Vergleich zur Hansestadt zu tun hat. Ein weiterer Unterschied: im Norden findet das Höhenfeuerwerk am Eröffnungsabend statt.

Was auch damit zu tun haben mag, dass der Bremer Freimarkt fast fünf Mal so alt ist, wie der Bad Kreuznacher Jahrmarkt. Anno 1035 fand er zum ersten Mal statt. Und liefert auch eine Erklärung, warum rund um den Roland Fastnacht kein so bedeutendes Thema ist. Denn dort ist (ebenfalls an einem Samstag) ein grosser Umzug mit bunt verkleideten Fussgruppen, Spielmannszügen und Festwagen bereits in den Freimarkt integriert. Auch etwas bundesweit Außergewöhnliches erlebt Karl-Heinz Delaveaux in diesen Tagen in Bremen: der Freimarkt auf der Bürgerwiese hat in der Innenstadt noch einen kleinen Bruder: den „Kleinen Freimarkt“.

Da es die rheinland-pfälzische Landespolitik im letzten Jahrzehnt nicht geschafft hat, den Bad Kreuznacher Mantelsonntag als anlasslosen verkaufsoffenen Sonntag zu ermöglichen, eine verlockende Alternative. Würde der Jahrmarkt in die Innenstadt ausgeweitet, stünden dem Mantelsonntag keine juristischen Hürden mehr im Weg. Zudem könnten die auf der Pfingstwiese schwächelnden Angebote des Dippemarktes, des Spezialistenwegs, der Baumwollgass und des Klamotteweges auf den Kornmarkt, den Eiermarkt, den Salzmarkt, den Salinenplatz und an die Pauluskirche verlegt werden. Nur der Name der Veranstaltung müsste der Jahreszeit angepasst werden. Etwa Bikini- statt Mantelsonntag.