Rund 30 Jahre war ein Abschnitt der B 48 in der Ortslage Bad Münster mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit 70 km/h ausgeschildert. Bis zum Juni diesen Jahres. Da wurden die Schilder auf Veranlassung des städtischen Ordnungsamtes still und heimlich abgebaut. Was praktisch eine Senkung der erlaubten Fahrgeschwindigkeit auf 50 Stundenkilometer bedeutet. Ohne jede Information der Öffentlichkeit. Während also die Einwohner*Innen und Nutzer*Innen des Abschnittes zwischen dem neuen REWE-Markt und der Ampelanlage Naheweinstrasse nichts erfuhren, wurde auf dem kurzen Verwaltungsweg die Kreisverwaltung von der Veränderung in Kenntnis gesetzt.
Und die schickte ihre Blitzertruppe in den Einsatz, um die Einhaltung der neuen Regelung zu kontrollieren. Auf dem Umweg über die teuren Bildchen lernten so eine Reihe von Autofahrer*Innen, dass auch gar nicht mehr stehende Schilder beachtet werden müssen. Wegen der „hinterhältigen Vorgehensweise“ ohne öffentliche Mitteilung löste das nicht nur bei den Betroffenen Empörung aus: „Raubritterturm in Sichtweite der Ebernburg“, „rücksichtsloses Abkassieren“ und „Verfolgung von Autofahrern“ sind noch die harmloseren Kommentare, die die tourismusbeitrag-so-nicht.de-Redaktion erreicht haben. Unsere an die Stadtverwaltung am 30.9.2025 gerichtete Anfrage beantwortete diese in vielen Punkten nicht.
Es wurde lediglich mitgeteilt, dass „die Geschwindigkeitsreduzierung von 70 km/h auf 50 km/h in dem beschriebenen Bereich der erhöhten Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer dient. Insbesondere die schwächeren Verkehrsteilnehmer, wie Radfahrer, sollen so geschützt werden. Der erreichte Lückenschluss des Tempolimits zielt darauf ab, den Radverkehr insgesamt effizienter und sicherer zu gestalten“. Auch die angeforderte verkehrsrechtliche Anordnung wurde bisher nicht übermittelt. Auch die Frage, ob und wann der Ortsbeirat Bad Münster am Stein / Ebernburg dazu angehört wurde, harrt noch der Antwort. Und der Hinweis auf die Tatsache, dass der Streckenabschnitt eine geringere Unfallquote hat, als viele 30 km/h-Zonen wurde von der Stadtverwaltung nicht kommentiert.