Am gestrigen Freitagmittag (17.10.2025) gegen 12:15 Uhr hat es an der Kreuzung Mannheimer und Rheinstrasse mal wieder heftig gekracht. Für die Beamt*Innen der Polizeiinspektion Bad Kreuznach handelt es sich beim Ablauf an dieser Stelle um einen Unfall-Klassiker: der unschuldige Verkehrsteilnehmer befuhr die Mannheimer Strasse vorfahrtsberechtigt stadtauswärts. Und wurde von einem auf der Rheinstrasse in westlicher Richtung fahrenden Pkw, dessen verantwortlicher Fahrzeugführer das eigentlich unübersehbare Halteschild missachtete, gerammt. Beim Eintreffen der Feuerwehr hatten die Fahrzeuginsassen hatten ihr Fahrzeug bereits verlassen und wurden vom Rettungsdienst versorgt.

Eine Rauchentwicklung war aus einem Fahrzeug feststellbar, die durch den ausgelösten Airbag verursacht wurde. Die angerückten Kräfte der Feuerwehr stellten den Brandschutz sicher, sperrten den betroffenen Straßenbereich rund um die Unfallstelle ab, sicherten die Fahrzeuge gegen Wegrollen, nahmen auslaufende Betriebsmittel auf und klemmten die Fahrzeugbatterien ab. Nachdem die vor Ort befindlichen Polizeibeamte den Unfallhergang aufgenommen hatten, wurden beide nicht mehr fahrbereite Fahrzeuge abgeschleppt. Nach etwa eineinhalb Stunden war der Einsatz unter Leitung des stellvertretenden Wehrleiters Kai Mathias beendet.

Die Unfallhäufigkeit an dieser Stelle ist nicht nur ein Zeichen für die Unaufmerksamkeit von Fahrzeugführer*Innen. Sonden auch für die Defizite in der städtischen Kommunalverwaltung und – politik. Denn wegen der, anders als gestern, teils folgenschweren Unfälle wird in den städtischen Gremien seit vielen Jahren diskutiert, geplappert und geplant. Geschehen ist … nichts. Weil die von Verwaltung und Planungsausschuss mit großem Tamm-Tamm beratene Super-Trooper-fast-alle-Unfälle verhindernde Kreisellösung so teuer ist, dass sie auf der Prioritätenliste immer wieder nach hinten durchgereicht wird. Dabei würde eine Billiglösung sofort Abhilfe schaffen.
Denn die Unfallursache ist in 90 Prozent der Fälle immer die selbe. Und entschärfbar: durch Handynutzung oder andere Sachverhalte abgelenkte, die Rheinstrasse von der Alzeyer Strasse kommend in westlicher Richtung befahrende Fahrzeugführer erkennen aufgrund des gradlinigen Strassenverlaufes und der durch ein Gebäude gegebenen Sichtverhinderung nicht den Kreuzungsbereich. Und die Tatsache, dass von rechts eine der Hauptverkehrsachsen der Stadt verläuft.
Würde direkt östlich vor der Querungshilfe eine massive Aufpflasterung wie etwa in der Hackenheimer Strasse in Bosenheim erfolgen, wäre das Durchbrettern physisch (ohne Schaden viele Meter vor der Kreuzung) nicht möglich. Kosten dafür: keine 20.000 Euro. Also weniger, als ein einziger schwerer Unfall mit sich bringt. Aber laut Stadt und Gremien muss es ja eine Super-Trooper-fast-alle-Unfälle verhindernde Kreisellösung – oder gar eine (noch teurere) Ampelanlage – sein. Beides wird seit Jahren nicht gebaut. Weshalb es immer wieder kracht. Finde den Fehler.
Quellen: Feuerwehr Bad Kreuznach (auch die Bilder), Polizeiinspektion Bad Kreuznach
