Von Claus Jotzo
Vor rund fünf Jahren bot der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Kreises in Kirn zum ersten Mal einen mobilen Wertstoffhof an. Wenige Tage später schrieb ich die Kreisverwaltung an. Und schlug vor solche Aktionen auch in der Bad Kreuznacher Innenstadt durchzuführen, um die dort besonders schwerwiegende Problematik illegaler Müllablagerungen in den Griff zu bekommen. Dabei geht es nicht nur darum, die Vermüllung zu reduzieren. Sondern auch darum die Kosten der Stadt für das Einsammeln des illegalen Mülls (aktuell über 300.000 Euro im Jahr) zu senken.

Denn die Sach- und Personalkosten für alles, was die Saubermänner vom städtischen Bauhof mitnehmen müssen, ist aus dem Stadthaushalt zu bezahlen. Mobile Wertstoffhöfe werden über den Abfall-Gebührenhaushalt der Kreisbürger*Innen abgerechnet. Passiert ist damals … nichts. Obwohl ich alljährlich an das Projekt erinnert habe. Damals war Hans-Dirk Nies (SPD) der zuständige Abfalldezernent. Nach der Wahl von Oliver Kohl (SPD) habe ich mit diesem ein offizielles Gespräch gesucht. Das fand im Frühherbst 2023 statt. Neben anderen Punkten habe ich auch die mobilen Innenstadt-Wertstoffhöfe erneut angesprochen. Passiert ist weiterhin … nichts.

Mit dem neune Leiter des AWB, Philipp Geib (Staudernheim) lief das ganz anders. Der hatte das Thema bereits von sich aus auf dem Schirm. Und kaum mehr als drei Monate seit seinem Amtsantritt am 1.7.2025 fand am gestrigen Samstagvormittag (11.10.2025) der erste mobile Wertstoffhof statt. Der Parkplatz Kilianstrasse war zu diesem Zweck gesperrt worden. Und mehrere der Müllfahrzeuge des Kreises standen zur Entgegennahme des Sperr-, Elektro- und Metallmülls bereit. Der wurde reichlich beigebracht. Zur Freude der Einwohner*Innen, die das Angebot nutzten, trafen diese auf gut gelaunte und motivierte AWB-Kräfte, die beim Umladen von sich aus und kräftig mit anpackten.

Ganz anders, als das etwa auf dem Wertstoffhof am Kompostwerk geregelt ist, wo das Personal aus versicherungsrechtlichen Gründen nur zuschauen darf. Selbstredend sind Anpassungen der Aktion erforderlich, um deren Effektivität zu steigern. Aber die Tatsache, dass ein Angebot, das bereits vor fünf Jahren hätte realisiert werden können, nun endlich auf die Beine gestellt wurde, zeigt ganz eindeutig eine gute Absicht. So gewinnt die öffentliche Verwaltung Ansehen und Zustimmung zurück, die sie in den vergangenen Jahren durch Unfähige und Faulenzer im Amt verloren hat.

