Tiefbauamt: es droht der Abriss der Landfuhrbücke

Der bundesweit beklagte Verfall insbesondere der Verkehrs-Infrastruktur ist auch in Bad Kreuznach festzustellen. Allein bei den Stadtstrassen beträgt der amtlich ermittelte Sanierungsstau 39 Millionen Euro. Die entsprechende Summe für die über 60 Brückenbauwerke in der Stadt liegt allein in den kommenden fünf Jahren bei 6 Millionen Euro. Dabei besteht bezogen auf die Brücken die Dramatik nicht nur in der Höhe der Beträge. Sondern vor allem in dem Umfang der Folgen, wenn eine dieser Verbindung zeitweise wegfällt.

Daher hat eine Verwaltungsaussage in der Stadtratssitzung am vergangenen Donnerstag (26.6.2025) für ganz besondere Aufmerksamkeit gesorgt. Nämlich die, dass der Abriss der Landfuhrbrücke droht. Die Tatsache, dass diese erst wenige Jahrzehnte alte Stahlbetonkonstruktion erhebliche Mängel aufweist, ist seit einigen Jahren bekannt. tourismusbeitrag-so-nicht.de hatte bereits im Sommer 2018 exklusiv schwere Schäden an den Lagern der Brücke über die Nahe ins Bild gesetzt. Seit dem fanden relevante Sanierungsmaßnahmen allerdings nur am Strassenbelag statt.

Für beide Reparaturen in 2022 und 2023 musste die Landfuhrbrücke jeweils mehrtägig gesperrt werden. Was in beiden Fällen den Zusammenbruch des innerstädtischen Verkehrs auslöste. Jetzt ist klar: mittlerweile droht nicht nur eine mehrmonatige Schließung wegen einer Grundsanierung auch tragender Teile. Sondern sogar die Vollsperrung bis zu einem Neubau. Darauf hat in der Stadtratssitzung mit beeindruckender Gelassenheit der stellvertretende Leiter des Tiefbauamtes, Hans Sifft, hingewiesen: „für die Landfuhrbrücke muss eine aktuelle neue Untersuchung stattfinden.

Wir haben jetzt voraussichtlich eine Firma, die das machen kann. Danach müssen weitere Untersuchungen zum Zustand der Brücke getätigt werden, um festzustellen: was passiert mit der Brücke? Kann sie saniert werden oder muss sie neu gebaut werden?“ Eine Ursache der immer weiter herausgeschobenen Entscheidungsfindung ist, dass die Stelle des städtischen Prüfingenieurs erneut nicht besetzt ist. Beschäftigt ist lediglich ein Mitarbeiter, der Kontrollen durchführt, aber fachlich nicht ausreichend qualifiziert ist um Maßnahmen umzusetzen.