78,4 %: Markus Lüttger (CDU) bleibt Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rüdesheim

Markus Lüttger (CDU) setzt sich mit 78,4 % der Stimmen klar gegen Helmut Schmidt (SPD, 21,6 %) durch und bleibt für weitere acht Jahre Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rüdesheim. Lüttger hat in allen 32 Wahlbezirken – teils deutlich – über 50% der Stimmen auf sich vereinen können. Nur in zwei Orten konnte sein Gegenkandidat Helmut Schmidt (SPD) ein Ergebnis wenigstens in der Nähe des Wahlsiegers erzielen. In Duchroth mit 45,7 % (101 Stimmen) und in Waldböckelheim. Dort votieren 44 % (403 Stimmen) für den SPD-Kandidaten, der in 31 der Ortsgemeinden ein immerhin zweistelliges Ergebnis erzielte.

Lediglich in Dalberg konnte Helmut Schmidt nur zwei (in Zahlen: 2) Stimmen erzielen (1,8 %) Und ermöglichte Markus Lüttger damit ein (98,2 %) Ergebnis, das heute nicht einmal mehr in Bayern von CSU-KandidatInnen erreicht wird. Auch die Wahlbeteiligung ist angesichts des absehbaren Wahlergebnisses noch als gut zu bezeichnen. Von den 23.147 Wahlberechtigten machten 11.034 (47,7 %) von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Zum Vergleich: bei der Wahl des Oberbürgermeister des Stadt Bad Kreuznach im Jahr 2022, bei der immerhin vier KandidatInnen antraten und die Amtsinhaberin im ersten Wahlgang krachend abgewählt wurde wurde, nahmen nur 36,2% teil.

Bereits um kurz nach 19 Uhr am gestrigen Wahlabend (29.6.2025) stand das Ergebnis fest. 100 Wähler*Innen (0,9 %) gaben ungültige Stimmen ab. Wie sehr dieser Wahlsieg mit der Person des CDU-Kandidaten verknüpft ist, wird durch den Vergleich der Ergebnisse der gestrigen Bürgermeisterwahl mit den in der Verbandsgemeinde Rüdesheim ausgezählten Werten der erst ein halbes Jahr zurückliegenden Landratswahl deutlich: bei einer nur unwesentlich höheren Wahlbeteiligung erzielte die damalige SPD-Kandidatin (ebenfalls kurzfristig aus dem Genossen-Hut gezaubert und in der Bevölkerung weitgehend unbekannt) 42,6 %. Und damit fast doppelt so viel, wie ihr Parteifreund gestern.

Wie differenziert der Blick der Wähler*Innen ist, macht ein anderer Vergleich deutlich. Die SPD-Landratskandidatin erzielte in ihrem Wohnort Hüffelsheim bei einer Wahlbeteiligung von 61,3 % 393 Stimmen (63,8 %). Helmut Schmidt kam im selben Ort gestern bei einer Wahlbeteiligung von 43,2 % auf nur 82 Stimmen (18,8 %). Und konnte damit nur gut jede fünfte SPD-Stimme vom November 2024 gewinnen. Dem Kandidaten Helmut Schmidt ist ganz unabhängig vom Ergebnis natürlich sehr zu danken. Denn mit seinem persönlichen Opfer, sich einer aussichtslosen Wahl zu stellen, hat er immerhin eine Alternative ermöglicht. Und damit Demokratiefeinden und Stammtischhelden die Basis für ihre destruktive Systemkritik entzogen.