Von Gerd Cremer und Alfonso Ierna
Am späten gestrigen Mittwochabend (25.6.2025) kurz nach 22 Uhr kam es in der Carl-Schurz-Strasse (östlich der Richard-Wagner-Strasse) zu einem Mülltonnenbrand, der zunächst auf den hölzernen Carport und dann auf das Mehrfamilienhaus übergriff. Weil dabei die mit Styropor isolierte Fassade der Stirnseite in Brand gesetzt wurde, stieg eine pechschwarze Rauchsäule hoch über die Stadt auf. Beim Eintreffen der Feuerwehr schlugen die Flammen bereits bis zum Dach des Gebäudes hoch und hatten schon mehrere Fenster zerstört. Dadurch war Rauch in die betroffenen Wohnungen eingedrungen.

Die Bewohner hatten die im Carport abgestellten Fahrzeuge, die bereits Hitzeschäden erlitten hatten, entfernt. Die Wärmestrahlung des Brandes war so stark, dass die Metallkonstruktion der Mülltonnen-Einhausung glühte. Die Rettungskräfte führten die Bewohner des Hauses alle unverletzt ins Freie. Zwei Trupps unter Atemschutz nahmen zwei C-Rohre im Außenangriff zur Brandbekämpfung vor und löschten die Flammen zügig ab und unterbanden damit die Brand- und Hitzeeinwirkung auf das Gebäude. Ein weiterer Atemschutztrupp ging in die Wohnungen vor und setzte einen Rauchabschluss vor die Badezimmertüren.

Geistesgegenwärtig hatten alle Bewohner vor dem Verlassen der Wohnungen diese Türen geschlossen. Und damit eine Rauchausbreitung in die Wohnungen verhindert. Die Badezimmer wurden mit zwei Belüftungsgeräten entraucht. Teilweise waren die Badezimmerfenster durch die Flammen- und Hitzeeinwirkung zerstört. In einer Wohnung mussten kurze Löschmaßnahmen mit einem C-Rohr am Fensterrahmen vorgenommen werden. Mit Wärmebildkameras wurde sowohl an den Fenstern der Wohnungen und dem Bereich der Dachterrasse, als auch im Freien eine Brandnachschau durchgeführt.




Alle Bewohner konnten nach Anschluss der Sicherungsmaßnahmen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Carl-Schurz-Strasse war aufgrund der benötigten Aufstellfläche vieler Einsatzfahrzeuge, darunter auch die Drehleiter, in dem betroffenen Teilbereich bis zur Richard-Wagner-Strasse komplett gesperrt. Dutzende Nachbarn und Anwohner*Innen des Wohngebietes verfolgten den von Alexander Jodeleit (stellvertretender Zugführer Löschbezirk Süd) geleiteten Einsatz der Feuerwehr, ohne die Rettungs- und Hilfskräfte zu behindern.

Sowohl der stellvertretende Leiter der Bad Kreuznacher Feuerwehr, Kai Mathias, als auch der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Kreises, Holger Schmidt, waren vor Ort. Für die Feuerwehr war der Einsatz gegen Mitternacht beendet. Die Polizeidirektion Bad Kreuznach teilte um 4:34 Uhr heute früh mit, dass „zu der Brandursache zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben gemacht werden“ können. Den entstandenen Schaden schätzt die Polizei auf einen Betrag „im mittleren fünfstelligen Bereich“.
Quellen: Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach; Polizeidirektion Bad Kreuznach; eigene Recherchen