Wieder einmal macht die spezielle Digitalisierungsvariante der Bad Kreuznacher Stadtverwaltung unangenehm auf sich aufmerksam. In der Coronazeit fanden Sitzungen digital statt, die die Mindestanforderungen an Transparenz und barrierefreie Teilhabe nicht erfüllten. In den vergangenen Jahren wurde es nicht viel besser. Jüngstes Opfer ist die Bad Münsterer Ortsvorsteherin Birgit Ensminger-Busse. Die CDU-Ratsfrau kann an der morgigen Stadtratssitzung nicht persönlich vor Ort teilnehmen, weil sie beruflich durch eine länger geplante Konzertreise nach Zagreb verhindert ist. Ein Punkt auf der Tagesordnung ist für Ensminger-Busse aber besonders wichtig:

Die Bestätigung der Priorität eins für die Sanierung des Bad Münsterer Bahnhofes. Aufgrund ihrer Verantwortung für den Ortsbezirk wollte sie per Internet der Stadtratssitzung zugeschaltet werden. Und auch ihr Stimmrecht ausüben. Bei Corona war das – wenn auch mit erheblichen technischen Hürden – möglich. Im Jahr 2025 bei der Stadtverwaltung nicht. Analog dürfen bei Gremiensitzungen auch Interessensvertreter*Innen, die keine Mitglieder sind, reden. Digitale Mitwirkung wird selbst Ratsmitgliedern verwehrt. Und dann wundern sich die Verantwortlichen, warum das Ansehen öffentlicher Verwaltung in der Bevölkerung immer größeren Schaden nimmt.