Die Lage auf dem Bad Kreuznacher Wohnungsmarkt hat sich in den vergangenen Monaten weiter zugespitzt. Bezahlbarer Wohnraum für Geflüchtete wird seit einiger Zeit am Markt nicht mehr angeboten. Auch wenn sich die Zahl der monatlich vom Kreis zugewiesenen Personen auf „sieben bis neun“ im Monat reduziert hat, ist aufgrund der nur noch sehr begrenzt zur Verfügung stehenden Kapazitäten zum Jahresende eine Ausschöpfung der Möglichkeiten abzusehen. Das haben Sozialdezernent Markus Schlosser und Susanne Neis, die Leiterin des städtischen Sozialamtes, gestern in einer Sitzung des Sozialausschusses erklärt.

Die Gründe für die Erschöpfung des örtlichen Wohnungsangebotes sind vielfältig. So müssten anerkannte Asylbewerber*Innen sich eigentlich eigene Wohnungen suchen und die von der Stadt zur Verfügung gestellten räumen. Weil der Wohnungsmarkt die benötigten Angebote aber nicht hergibt, kommt es nicht dazu. Theoretisch könnte die Stadt die nicht mehr Berechtigten räumen lassen. Müsste diese Personen dann aber zur Vermeidung von Obdachlosigkeit wieder unterbringen. Ein Grund für die Überlastung des Bad Kreuznacher Wohnungsmarktes ist der Umzugsdruck aus dem Kreis.
Gerade aus dem Kreis der Migrant*Innen wollen, so Schlosser, viele zu Freunden und bekannten in die Stadt ziehen. Weil all diese Zusammenhänge längst bekannt sind, haben Schlosser und sein Team das Gespräch mit dem zuständigen Kreisbeigeordneten Oliver Kohl (SPD) gesucht. Von zwei Terminen, so Schlosser wörtlich, sei man „ratlos zurückgekommen“. Hilfe aus dem Kreishaus gebe es nicht. Aber auch die Unterstützung im eigenen Haus ist laut Markus Schlosser verbesserungsbedürftig: „wir stellen uns als Stadtverwaltung selbst ein Bein“.