Klimagemeinschaft: Planiger Strasse sperren

Die Feststellung im Protokoll ist unmissverständlich: „der diesem Gespräch zugrunde liegenden Idee, zur Verbesserung der Lebens-, Wohn- und Aufenthaltsqualität im Pariser Viertel die Planiger Straße für den Durchgangsverkehr zu sperren, stehen alle Anwesenden grundsätzlich positiv gegenüber“. Als Teilnehmer*Innen des Vor-Ort-Termines, der am 9.5.2025 stattfand, sind vermerkt: Sigrun Eschmann (PBK), Christoph Anheuser (FDP), Dr. Claudia Eider (SPD), Hermann Holste (Grüne), Juliane Rohrbacher-Staaden (Grüne), Jakob Köth (Stadtteilverein Pariser Viertel) und Klaus Philipp von der Klimagemeinschaft als Gastgeber.

Weiter heißt es im Protokoll: „laut IVEK wurde 2014 die Planiger Straße von täglich ca. 80.00 Autos im Wesentlichen als Ausfallstraße aus der Innenstadt genutzt. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor. Die Straße hat eher den Charakter eines Zubringers zur B41 bzw. zur Autobahn“. Als „Schlüsselfrage“ wird angegeben: „ist bzw. unter welchen Bedingungen ist die Planiger Straße als Durchgangsstraße verzichtbar?“ Dabei seien folgende Rahmenbedingungen zu beachten: „die Stadt Bad Kreuznach ist Mittelzentrum und auf die Kaufkraft aus dem Umland angewiesen. Sie muss deshalb einfach erreichbar sein. Mobilität muss mit allen Verkehrsmitteln sinnvoll gewährleistet werden“.

Derzeit werde seitens der Stadt ein Verkehrsgutachten für eine Entlastungsstraße Bosenheimer Straße / Kohleweg erstellt. „Verkehrsströme wurden bereits untersucht. Aktuell findet eine Analyse der betroffenen Verkehrsknoten statt. Von einer solchen Straßenverbindung erwarten einige Teilnehmende eine deutliche Reduzierung der Verkehrsströme in Salinen- und Wilhelmstraße und damit auch in der Planiger Straße“. Tempo-30-Zonen seien 2021 in der Wilhelm- und der Salinenstraße eingeführt worden. „In der Planiger Straße selbst ist im Bereich Pocket Park Tempo 20 angeordnet“. Die vorgeschlagene Dauer einer Sperrungs-Testphase von zwei Wochen wird „als eher zu kurz bewertet“.

Begründung: „Gewohnheiten zu ändern dauert in der Regel länger“. Die vorgesehene Aufteilung des derzeitigen Verkehrs durch die Planiger Straße über die B 48 (Wilhelmstraße und Brückes zur B 41) einerseits und den Europaplatz (Tiefstraße am Bahnhof oder direkt an der Kreuzkirche über die Straße Europaplatz zum Kreisel am Römerkastell) andererseits wird als problematisch in der Umsetzbarkeit bewertet: „ein stark zunehmender Verkehr ist am Europaplatz mit der bestehenden Verkehrsführung und der derzeitigen Ampelschaltung wohl nicht zu bewältigen“. Erkannt haben die Teilnehmer*Innen des Vor-Ort-Termines:

„Für die Vorbereitung bzw. Bewertung der Machbarkeit und der notwendigen Rahmenbedingungen des Verkehrsversuchs benötigen wir die Stadtverwaltung, den LBM sowie die Polizei. In einen möglichen Entscheidungsprozess werden Planungsausschuss, Stadtrat und Verwaltung eingebunden“. Auch hinsichtlich der zeitlichen Durchführung des Verkehrs-Versuches besteht eine klare Vorstellung: „aufgrund der aktuellen Probleme in Bad Kreuznach (beispielsweise Haushalt, Bädersituation, …) erscheint es nicht sinnvoll, diesen Versuch bereits im laufenden Jahr durchzuführen. Wir sollten ihn für 2026 ins Auge fassen“.

Was nicht bedeutet, dass bin dahin gar nichts unternommen werden soll: „als mögliches Kommunikationsmittel für die aktuellen Nutzerinnen und Nutzer dieser Straße könnte die Durchfahrt durch die Planiger Straße eventuell für eine kurze Zeit unterbrochen werden, um Flyer an die Autofahrenden zu verteilen und das Anliegen zu erläutern“, ist im Protokoll vermerkt. Weiterhin ist festgehalten: „dieser Verkehrsversuch könnte eventuell ein Thema für den „Runden Tisch Innenstadt“ sein“. Auch die weiteren Schritte auf dem Weg zur Sperrung der Planiger Stzarsse sind im Detail vermerkt:

„Die Klimagemeinschaft initiiert eine Informationsveranstaltung im Pariser Viertel, um diesen Vorschlag mit Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Gewerbetreibenden zu diskutieren und deren Überlegungen, Ideen und Anregungen aufzunehmen. Ein Folgegespräch mit dem Teilnehmendenkreis dieses Ideenaustauschs vor dem Jahresende 2025 soll Diskussionsstand und das weitere Vorgehen abstimmen. Erste Vorgespräche mit Fachleuten wären hilfreich, um Ideen für eine Umsetzung des Verkehrsversuch zu entwickeln und sie vergleichen/bewerten zu können. Für eine Realisierung in 2026 wären im Haushalt der Stadt für das kommende Jahr Mittel vorzusehen“.