Leserbrief von
Gerd Cremer
„Verwaltung und Stadtrat entscheiden in die absolut falsche Richtung mit der massiven Erhöhung der Parkgebühren und Ausweitung des bewirtschafteten Parkraumes. Die Erhöhung der Parkgebühren von bis zu 40% ist der falsche Weg. Die Entscheidungsträger in der Verwaltung – und da zeige ich auf den OB – rechnen ganz einfach: wieviel braucht die Stadtverwaltung an monetären Mitteln für die Bäder aus der Parkraumbewirtschaftung. Und dann hat man rückwärts gerechnet, um wieviel die Parkgebühren steigen sollen.

Am vergangenen Donnerstag hat es der Leiter des Stadtmarketing Bamberg, Klaus Stieringer, anhand von Beispielen aus dem Bundesgebiet aufgezeichnet: die Stadt Bad Kreuznach ist in der Spirale der Steuer- und Gebührenverordnungserhöhungen gefangen. Sie hat die Zeichen der Zeit nicht wahrgenommen. Ich beobachte seit über sechs Jahren, dass auf Stadtratssitzungen bei Vorlage von Gebührenerhöhungen etc. bei den städtischen Gesellschaften der Geschäftsführer der Stadtwerke leider wie eine „arme Sau“ durch den Sitzungssaal getrieben wird, damit die Stadtratsmitglieder dementsprechend bei Abstimmungen diese positiv die Stimmkarten heben.
Herr Nath kann einem wirklich leid tun. Die Ausweitung der Bewirtschaftung des Parkraumes vor allem im Kurviertel dient einzig alleine nur die Beschaffung von monetären Mitteln für die Bäder. Zu leiden haben die Bürger und Anwohner die dort leben. Stadt: „ei, sie können ja einen Parkschein Anwohnerparken kaufen.“ Die Parkraumbewirtschaftung ist jetzt somit weit außerhalb der Innenstadt angekommen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis auch die letzten Wohngebiete der Stadt mit Parkkosten belegt werden, nur um den gefräßigen Hunger der Stadt zu stillen.
Insgesamt sind die Parkgebühren in Bad Kreuznach bereits jetzt zu hoch. Durch die geplante weitere Erhöhung um bis zu 40% wird sich das auch auf das Besucherverhalten auswirken. Es bleiben weitere Kunden für die Geschäftswelt der Stadt fern und kaufen am Rand der Stadt ein, wie in den Gewerbegebieten von Planig und Bosenheim. Die Folge: weitere Geschäfte werden schließen.
Der Leerstand von Geschäften ist heute schon nicht mehr zu übersehen. Das Parkgebührenaufkommen wird weiter sinken. Eine Spirale ist gestartet. Wir Bürger der Stadt Bad Kreuznach haben die Schnauze voll mit immer höheren Abgaben und Gebühren belastet zu werden. Deshalb fordere ich ultimativ die Schließung des Bäderhauses und der Therme: Personal entlassen und die Liegenschaften zu veräußern“.